Barmherzige Brüder Linz: unerwartet positive Ergebnisse zur Arbeitssituation
LINZ. In Krankenhäusern wird oft über Überforderung, Unterbezahlung und Unterbesetzung gesprochen. Die Pandemiejahre haben die Krankenhäuser stark belastet und das Personal zusätzlich gestresst. Doch eine Mitarbeiterbefragung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz während der vergangenen Wochen brachte überraschend positive Ergebnisse zur Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitssituation und zum Arbeitsklima ans Licht.
„Nach den Jahren der Pandemie und des Personalmangels, insbesondere in der Pflege, haben wir eigentlich damit gerechnet, dass die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung die herausfordernde Situation der letzten Jahre widerspiegelt”, freut sich Sandra Grininger, Direktorin für Personal und Unternehmenskultur, über die positiven Rückmeldungen.
80 Prozent der Mitarbeiter haben die Gesamtsituation im Krankenhaus positiv bewertet.
Besonders die Arbeitszeitenregelung erhielt mit 91 Prozent Zustimmung einen erstaunlich hohen Wert, gefolgt vom Betriebsklima und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (jeweils 90 Prozent).
Durchgeführt wurde die Mitarbeiterbefragung von dem externen Partner EUCUSA, spezialisiert auf die Durchführung von Mitarbeiter- und Kundenbefragungen.
Hotspot Pflege? Besser als ihr Ruf!
Insbesondere die Situation in der Pflege wird in der Außendarstellung als höchst problematisch geschildert. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder arbeiten ca. 42 Prozent der fast 1.500 befragten Mitarbeiter in Pflegeberufen.
Warum gerade in diesem Bereich die Arbeitszeitenregelungen positiv bewertet wurden, erklärt Doris Hofer, Pflegedirektorin des Krankenhauses, so: „Der Personalmangel in der Pflege war natürlich auch in unserem Krankenhaus ein zentrales Thema. Wir konnten aber rechtzeitig Maßnahmen setzen, mit diesen gegensteuern und erzielten positive Effekte.“
Flexible Dienstzeitmodelle motivieren Mitarbeiter
Beispiele dafür sind sogenannte freie Dienstplaneinteilungen verbunden mit flexiblen Dienstzeitmodellen, digitale Tools für einen optimierten Personaleinsatz auf den Stationen, Erleichterungen in der Medikamentenausgabe durch automatisierte Verpackung der Medikamente (Verblisterung) und Patientendokumentationen durch die digitale multimediale Patientenakte.
Dass die Pflegedienststellen aktuell voll besetzt sind, hat natürlich auch eine Entspannung der Situation bewirkt.
Pflegedirektorin Doris Hofer fasst zusammen: „Wir haben aus der Krise während Corona gelernt, dass ab und an ein Bereich kurz an Leistung reduzieren muss, damit der Druck und die Arbeitsdichte reduziert werden können. Wir prüfen laufend unsere Prozesse, ob sie noch adäquat sind, und mit Hilfe unserer Mitarbeitenden versuchen wir die Bedingungen in den einzelnen Bereichen anzupassen, damit unsere Patienten gut versorgt sind und unsere Kolleginnen und Kollegen den Alltag gut bewältigen können.“
Hochgeschätzt und hochbewertet: die Hospitalität
Die hohe Mitarbeiterzufriedenheit bei den Barmherzigen Brüdern wird auch durch den Ordenswert der Hospitalität geprägt, der von 87 Prozent als positiv empfunden wird. An ihren Führungskräften schätzen Mitarbeitende sehr, und dass sie mit ihnen offen reden können sowie ihre Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit.
Das als sehr positiv erlebte Arbeitsklima führt dazu, dass 89 Prozent der Befragten die Barmherzigen Brüder als Arbeitgeber weiterempfehlen. 91% der Mitarbeitenden würden sich wieder bei den Brüdern bewerben.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden
07.06.2024 05:38
Gehalt
Ich selbst arbeite in der Pflege! Vielleicht spielt ja in diesem Krankenhaus die überdurchschnittliche gute Bezahlung auch eine wesentliche Rolle!