Dietmar Prammer tritt für die SPÖ Linz als Bürgermeisterkandidat an
LINZ. Die SPÖ Linz hat Dietmar Prammer als Kandidat für die Bürgermeister-Neuwahl nominiert. Die 35 anwesenden Mitglieder des 41-köpfigen Vorstandes der SPÖ-Bezirksparteiorganisation stimmten einstimmig für Prammer (eine Stimme war ungültig). Am 30. September folgt noch eine Mitgliederbefragung.
Der Rücktritt des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger sei für Prammer eine „überraschende Entwicklung“ gewesen, er wolle nun den LIVA-Skandal „objektiv aufklären lassen und für die Unternehmensgruppe Linz prüfen lassen, wie solche Vorgänge künftig verhindert werden können.“ Mit den anderen Fraktionen werde man besprechen, wie man die LIVA künftig besser aufstellen könne. „Das Brucknerhaus und der Posthof haben sich die negativen Schlagzeilen um die LIVA nicht verdient, für die Reputation dieser Häuser müssen wir uns neu aufstellen.“
An der Bilanz der Ära Luger ändert das laut Prammer wenig: „Zwar wirft das Ende einen Schatten auf das Wirken Lugers, der kann aber dennoch nicht verdecken, welch großartige und zukunftsorientierte Entwicklung unsere Stadt unter Bürgermeister Klaus Luger genommen hat.“
Termin für Neuwahlen muss noch festgelegt werden
Derzeit werden die Fristen für die Bürgermeisterwahl errechnet, die Entscheidung fällt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing. Ab 2. September hat der Magistrat sechs Wochen Zeit, einen Wahltermin festzulegen. Geht es nach Dietmar Prammer, wird eher später als früher gewählt, weil er seinen Bekanntheitsgrad noch steigern möchte. Als Kandidat spüre er den Rückhalt der Parteimitglieder und der Bewohner in den Stadtteilen, die er besucht hat, „der Zuspruch hat mir auch gutgetan“. Fällt das Mitgliedervotum negativ aus, müsste die SPÖ Linz einen neuen Kandidaten aufstellen.
„Ich gehe in der Causa LIVA unbelastet in die Sache“
Auf Tips-Nachfrage, was er aus heutiger Sicht dazu sagt, dass die SPÖ Linz Luger das Vertrauen ausgesprochen hat: „Ich wünsche niemandem in eine solche Situation zu kommen - zu diesem Zeitpunkt, war für uns wichtig, für Stabilität und Kontinuität zu sorgen.“ Die Vertrauensfrage sei relativ schnell gestellt worden, er stehe auch dazu, dass er zu diesem Zeitpunkt so abgestimmt habe. Es habe sich dann relativ schnell herausgestellt, dass das so nicht zu halten sei. „Wenn man bedenkt, dass wir am Mittwoch zum ersten Mal von Klaus Luger über die Situation informiert wurden und keine 48 Stunden später wurden Fakten geschaffen, haben wir rasch und zügig und verantwortungsvoll gehandelt.“
Er sei von Lugers Verhalten der vergangenen Monate enttäuscht gewesen, auch darüber, dass er die Partei in diese Situation gebracht hat. „Aber ich bin stolz darauf, auf das, was wir gemeinsam geleistet haben.“ Er distanziere sich nicht von den Leistungen Lugers, aber sehr wohl von seinem Fehlverhalten im Fall LIVA.
Würde er Bürgermeister von Linz wäre der erste Punkt auf der Agenda, das Vertrauen in die Politik zurückzugewinnen. Dabei ist ihm wichtig zu betonen: „Manche wollen das Bild einer heruntergekommenen Stadt zeichnen, die einen Wechsel braucht. Dafür stehe ich nicht.“
Mit Andreas Babler habe er am Freitag telefoniert, er habe ihm Unterstützung signalisiert. Auch von der Landespartei habe er die vollste Unterstützung.
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