Debatte um Stellplätze im Gestaltungsbeirat: "Ein Umdenken wäre dringend notwendig"
LINZ. Der zweite Tag des Gestaltungsbeirats brachte sowohl Fortschritte als auch Herausforderungen mit sich. Grünes Licht erhielt ein Wohnbauprojekt am Flötzerweg. Im Zuge der Vorstellung eines weiteren Projekts wurde auch das Thema „Stellplätze in der Innenstadt“ diskutiert.
Bereits am ersten Tag, am 9. Dezember, wurden fünf Projekte geprüft - drei davon wurden zur Wiedervorlage zurückgestellt.
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Heute, am 10. Dezember, trat das Gremium erneut zusammen, um die weiteren fünf Projekte zu überprüfen. Ein Projekt erhielt die Freigabe zur Baueinreichung, vier müssen noch einmal überarbeitet werden.
Südlich der Neuen Heimat an der Ecke Daimlerstraße/Flötzerweg ist eine Aufstockung des Bestandsgebäudes sowie die Erweiterung um einen Neubau geplant. Dafür soll der bestehende eingeschoßige Anbau abgerissen und eine Wohnanlage mit insgesamt 19 Wohnungen entstehen. Ein Entwurf dafür wurde bereits zweimal dem Gestaltungsbeirat vorgelegt - die Überarbeitung bewerteten die Experten heute als positiv, sodass das Projekt nun grünes Licht zur Einreichung erhielt.
Weniger vorgeschriebene Stellplätze gefordert
Diskussionen gab es wiederum um das Neubauprojekt in der Schillerstraße im Neustadtviertel. Im Fokus standen vor allem die Gestaltung der Fassade sowie die Stellplätze für künftige Bewohner. Die Bauherren beantragten eine Reduktion der gesetzlich vorgeschriebenen Stellplätze, was bei einem Neubau jedoch nicht bewilligt werden könne, so der Beirat. Die Lösung mit einer Tiefgarage könnte nur zulasten der Grünflächen im Innenhof durchgeführt werden.
Die Projektverantwortlichen schlugen als Kompromiss vor, die Stellplätze auf einem anderen fußläufigen Grundstück zu realisieren. Gleichzeitig regten sie an, die Stellplatzvorgaben für innerstädtische Bereiche grundsätzlich zu überdenken - Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SP), welcher Teil des Gestaltungsbeirats ist, dazu: „Wir stehen in der Innenstadt zunehmend vor Herausforderungen durch Stellplatzvorgaben, besonders im Hinblick auf die Verkehrsberuhigung, die im neuen Innenstadtkonzept verankert ist. Leider hinken die landesrechtlichen Regelungen und ihre Auslegung der Entwicklung hinterher. Das geht zulasten wertvoller Grünflächen, die wir für eine klimafitte Innenstadt brauchen. Ein Umdenken wäre dringend notwendig.“
Nachbesserungen für drei weitere Projekte
Nachgebessert werden muss auch das Bauvorhaben in der Ottensheimer Straße 17 und 19 - von den Mitgliedern des Gestaltungsbeirats wurde empfohlen, die Fenster und das Dach zu überarbeiten, damit sich das Gebäude besser in die Nachbarschaft einfügt.
Ebenfalls kein grünes Licht erhielten die Wohnbauprojekte in der Hanuschstraße und in Margarethen - für diese wurden Empfehlungen zur Nachbesserung ausgesprochen, welche für die Wiedervorlage umgesetzt werden sollen.
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