Thalia Karrieretalk stellte die Lehre als Zukunftschance in den Mittelpunkt
LINZ. Bei einem hochkarätig besetzten Talk im Rahmen des Formats „Thalia Lesezeichen“ am Donnerstag bei Thalia Linz Landstraße stand die Lehrlingsausbildung im Mittelpunkt.
Lehrlingsexperte Mario Derntl (auch Autor von „Talente finden – Talente binden“), Monika Sandberger, Geschäftsführerin zukunft.lehre.österreich, Thalia-Personalleiterin Andrea Resch-Krenn sowie Helena Pilat, aktuell Lehrling bei Thalia, diskutierten unter anderem über aktuelle Herausforderungen und Chancen der Lehre, sehen in der Lehre auch einen entscheidenden Faktor zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.
Thalia Geschäftsführerin Andrea Heumann betonte in ihrer Eröffnungsrede die Notwendigkeit einer nachhaltigen Talentförderung: „Die Lehre ist keine Bildungssackgasse, sondern eine Karrierechance.“
Sicherheit und Sinnhaftigkeit als zentrale Faktoren für Lehrlingsentscheidungen
Lehrlingsexperte Mario Derntl hob hervor, dass Sicherheit ein wesentlicher Faktor bei der Berufswahl ist: „Während der Pandemie verzeichneten lehrlingsausbildende Betriebe in krisensicheren Branchen Zuwächse, während andere stark rückläufige Zahlen hatten. Wer langfristig Talente binden will, muss Sicherheit bieten – finanziell, aber auch emotional.“
Das bestätigt auch Thalia-Lehrling Helena Pilat: „Für mich war es wichtig, mich in einem Team aufgehoben zu fühlen. Thalia hat mir von Anfang an Sicherheit gegeben – sei es durch klare Strukturen oder die Unterstützung von Kollegen.“
Thalia beschäftigt aktuell rund 80 Lehrlinge österreichweit, 30 werden österreichweit gesucht.
Mehr Anerkennung für duale Ausbildung gefordert
Monika Sandberger von zukunft.lehre.österreich machte auch auf Herausforderungen aufmerksam. Sie forderte beim Talk mehr Anerkennung für die duale Ausbildung: „Es kann nicht sein, dass die Lehre in der Bildungspolitik ein Anhängsel bleibt. Ein Drittel aller Jugendlichen in Österreich entscheidet sich für diesen Weg. Wir müssen sicherstellen, dass sie alle Chancen haben und der Lehrberuf attraktiv bei der Berufsauswahl vorgestellt wird – von Schulen, der Gesellschaft und der Politik.“
Ein Problem sei aber auch die sinkende Qualität der Lehrstellenbewerbenden: Laut Unternehmensbefragung im Auftrag von Industriellenvereinigung und zukunft.lehre.österreich (market Institut) beobachteten Betriebe vermehrt Defizite im Bereich der Grundkompetenzen, Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt und ihren Umgangsformen.
Alle Podiumsteilnehmer waren sich aber einig, dass die Lehre zentraler Baustein am heimischen Arbeitsmarkt ist.
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