Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Holz auf Rezept: So wirken sich Baustoff und Architektur auf die Gesundheit aus

Tips Logo  Anzeige, 26.02.2025 08:00

LINZ. Kürzlich fand in der Kepler Hall an der JKU Linz der Dialog Holzbau statt. Im Fokus der Veranstaltung von proHolz OÖ und der Landesinnung Holzbau OÖ standen diesmal die Themen „Healing Architecture“ und „Gesundheitsbauten aus Holz“.

  1 / 2   Geschäftsführer Markus Hofer, Holzbauinnungsmeister Josef Frauscher, proHolz-Obmann Georg A. Starhemberg, Landeshauptmann-Stv. Christine Haberlander, Professor Hans-Peter Hutter, Architekt Frank Wiesemeyer. (v.l.) (Foto: ANDREAS ROEBL)

Hans-Peter Hutter, renommierter Umweltmediziner und gefragter ORF-Experte, ist stellvertretender Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin an der Medizinischen Universität Wien. Er forscht zu den Auswirkungen von Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Klimawandel, Lärm und Chemikalien auf die Gesundheit. In seinem Impulsvortrag betonte Hutter, dass die gesundheitlichen Auswirkungen eines Raumes und seiner Architektur von zahlreichen Faktoren abhängen und nicht auf einen einzigen Aspekt reduziert werden können. Holz jedoch könne einen positiven Beitrag dazu leisten.

Gesundheitsbauten aus Holz

Das schwedische Architekturbüro White Arkitekter, mit 900 Mitarbeitern und 13 Büros weltweit, hat sich unter anderem auf die Gestaltung von Gesundheitsbauten mit natürlichen Materialien spezialisiert. Architekt Frank Wiesemeyer präsentierte beim Dialog Holzbau aktuelle Projekte, darunter den Neubau der Medizinischen Klinik Tübingen in Holzbauweise. Das zentrale Konzept: Personal, Patienten und Besucher sollen direkten Zugang zur Natur haben. Das teilweise sichtbar belassene Baumaterial Holz schafft auch im Innenraum eine natürliche Verbindung zur Umwelt und sorgt für eine außergewöhnlich angenehme Atmosphäre. Dadurch wird der Patient beinahe zum Gast – und das Krankenhaus zu einem Gesundheitsbau. Wiesemeyer wies darauf hin, dass der Blick in die Natur nachweislich die Genesung fördert. Dies sei nicht nur durch zahlreiche Studien belegt, sondern entspreche auch seinen Erfahrungen aus zahlreichen umgesetzten Bauprojekten im Gesundheitssektor.

Vom „kranken Haus“ zum Erholungsraum

Lange Zeit wurden Gebäude für Gesundheitseinrichtungen rein funktional geplant, während Architektur und Raumqualität eine untergeordnete Rolle spielten. Wer kennt sie nicht – die monotonen, langen Gänge unter grellem Licht und die sterilen Zimmer mit einem Hauch von Desinfektionsspray in der Luft? In den letzten Jahren hat sich dies jedoch grundlegend gewandelt. Die Frage, welchen Beitrag Holz zu einer gesundheitsfördernden Atmosphäre in Gesundheitsbauten leisten kann, wurde in einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion erörtert.

Die oberösterreichische Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander betonte, dass eine gesunde Umgebung nicht nur für Patienten essenziell sei. Auch für die Gewinnung und Bindung von Pflegepersonal könne ein ansprechendes Umfeld eine wichtige Rolle spielen.

Dominik Bammer, Allgemeinmediziner und Betreiber des Gesundheitszentrums Salvida in Kirchham (OÖ), hob in der Diskussion die zunehmende Bedeutung von Primärversorgungszentren für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum hervor.