In Linz sollen künftig Herztransplantationen möglich sein
LINZ. Die Expertise und die logistischen Voraussetzungen seien nach eigenen Angaben gegeben, nun will sich das Kepler Universitätsklinikum (KUK) um ein eigenes Herztransplantationszentrum bemühen. Bisher werden solche Operationen nur in Innsbruck, Graz und Wien durchgeführt. Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander hat einen Antrag auf eine Bewilligung für das Vorhaben in Wien gestellt.
Im Bereich der Herzchirurgie ist das KUK teilweise federführend, mit 1.500 Eingriffen in diesem Bereich führt man die meisten derartiger Eingriffe in Österreich durch. Seit 2019 gibt es dazu ein erfolgreiches Kunstherzprogramm. Zudem beherbergt man eines der führenden Kinderherzzentren Europas.
Kreis der Versorgung schließen
Um den Kreis von der Kinderversorgung bis zu einer später möglicherweise nötigen Herztransplantation zu schließen, bemüht man sich nun um eine entsprechende Möglichkeit am Standort Linz. Im Juni soll die zuständige Bundeszielsteuerungskommission darüber entscheiden. Dort haben alle neun Gesundheitslandesräte, die Sozialversicherung sowie das Ministerium ein Mitspracherecht.
Haberlander treibt Projekt voran
Gesundheitslandesrätin Haberlander unterstützt die Initiative der führenden Ärzte am Klinikum. „Mit Herztransplantationen am Kepler Universitätsklinikum schaffen wir Perspektiven für schwerkranke Menschen und ihre Familien mit medizinischer Spitzenleistung, menschlicher Nähe und oberösterreichischer Handschrift. Das Kepler Universitätsklinikum würde nicht nur über die erforderlichen Voraussetzungen verfügen, um den hohen Anforderungen von Herztransplantationen zu entsprechen und auf höchstem medizinischem Niveau zu betreiben, sondern bietet auch die Möglichkeit, Forschung und Innovation in diesem Bereich voranzutreiben“, so die Landesrätin.
100 Menschen warten auf Spenderherz
In Österreich warten aktuell rund 100 Menschen auf ein Spenderherz, berichtet Andreas Zierer, Vorstand der Universitätsklinik für Herz- , Gefäß- und Thoraxchirurgie. Wo möglich, werden Kunstherzen eingesetzt. Diese ersetzen nicht das vorhandene Herz des Patienten, sondern dienen als Unterstützung, bis ein geeignetes Spenderherz verfügbar ist. Erste „echte“ Transplantationen in Linz könnten nach Bewilligung im ersten Quartal 2026 erfolgen. „Wir wollen und wir können das“, betont man bei der Präsentation des Vorhabens gemeinsam mit KUK-Geschäftsführer Franz Harnoncourt.
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