Radhighway in den Linzer Osten soll im Herbst fertig sein
LINZ. Der zweite Abschnitt des „Radhighway“ in den Linzer Osten wird derzeit umgesetzt, nach Fertigstellung reicht er vom Pfarrplatz bis in die Petzoldstraße. Auch die Betriebe im Linzer Osten motivieren ihre Mitarbeiter zum Umstieg auf die sanfte Mobilität. Durch den Radweg ergeben sich auch neue Möglichkeiten für den öffentlichen Raum. Kritik kommt von der FPÖ, aufgrund des Wegfalls von Parkplätzen.

Der erste Abschnitt zwischen Pfarrplatz und Honauerstraße ist bereits umgesetzt. Hier fahren Radler zu Beginn in eine Begegnungszone, die zwischen Prunerstraße und Kaisergasse zur Fahrradstraße wird und schließlich ab der Kaisergasse ein Zweirichtungsradweg. Grund für diese Lösung ist, dass nicht überall die erforderliche Mindestbreite für einen Zweirichtungsradweg gegeben war. Der zweite Abschnitt, der gerade gebaut wird, ist ein 3 bis 3,5 Meter breiter, baulich abgetrennter Radweg. Für den Verkehr freigegeben werden soll er noch vor Beginn des kommenden Schuljahres.
Dynatrace unterstützt Mitarbeiter beim Verzicht aufs Auto
Hintergrund für die neue Radachse sind auch die vielen Wirtschaftsbetriebe im Linzer Osten, wie zum Beispiel der IT-Riese Dynatrace. Das Unternehmen fördert aktiv den Umstieg seiner Mitarbeiter auf die sanfte Mobilität: so gibt es für Radfahrer Duschmöglichkeiten, einen Radkeller, Servicestationen und Trockenschränke für Gewand und Ausrüstung. Zusätzlich haben Mitarbeiter die Wahl zwischen einem Parkplatz, dem österreichweiten Klimaticket oder einem Wertgutschein von 220 Euro für Linzer Betriebe (einmal pro Jahr für jene, die mit Öffis oder zu Fuß kommen). Früher seien 60 Prozent der Mitarbeiter mit dem Auto in die Arbeit gekommen, sagt Veronika Leibetseder, Dynatrace Global Vice President Workplace Experience, heute verzichten rund 75 Prozent der Mitarbeiter aufs Auto.
Soziale Aspekte und neue Möglichkeiten für den öffentlichen Raum
Auch im B7 Fahrradzentrum in der Tabakfabrik kommen viele Mitarbeiter mit dem Rad in die Arbeit. B7-Geschäftsführerin Ulrike Würzburger freut, dass sich die Anbindung für Radfahrer verbessert: „Mit der neuen Achse wird unser Standort nun noch besser erreichbar – das stärkt nicht nur den Radverkehr in der Stadt, sondern auch unsere Vision von einem sozialen und ökologischen Linz.“ Bei der Pfarre St. Severin ortet man durch den neuen Radweg eine Chance: dort wird der Radweg vorerst in der Nebenfahrbahn geführt, weil man gemeinsam mit der Stadt Linz eine Neugestaltung des Bereichs überlegt. Angedacht wird, dass der Kirchenvorplatz gestalterisch mit der Nebenfahrbahn verbunden und aufgewertet wird. Helmut Wagner vom Seelsorgeteam der Pfarrgemeinde St. Severin: „Dabei soll in erster Linie geklärt werden, ob und wie die Grünfläche vor der Kirche St. Severin zusammen mit der Nebenfahrbahn zur Lederergasse ein aufgewerteter Raum werden könnte, der sowohl kirchlich als auch öffentlich genutzt werden kann.“
Diskussion um Wegfall von Parkplätzen
Für den Radweg fallen auch Parkplätze weg. Hajart betont: „Der Beschluss des ersten, bereits realisierten Bauabschnittes erfolgte durch alle Fraktionen im Stadtsenat. Es wäre sinnlos, das Projekt nun halbfertig zu lassen. Außerdem schaffen wir als Ausgleich im Nahbereich zur Lederergasse zusätzliche Parkplätze und es sind im Umfeld auch reine Bewohnerparkplätze geplant.“ Momentan läuft ein Test für künftiges Parken in der Wenglerstraße. In der Leibnitzstraße werden 2026 Längs- in Schrägparker umgewandelt, wodurch zusätzliche Parkplätze entstehen. Darüber hinaus werden Ausgleichsmaßnahmen durch Kurzparkzonen in Kombinationen mit reinen Bewohnerparkplätzen in der Lüfteneggerstraße/Kaisergasse und im Bereich zwischen Gruberstraße-Lederergasse-Leibnitzstraße geschaffen.
Damit wird ein Drittel der Parkplätze ersetzt, was die FPÖ kritisiert, ihr ist das zu wenig. FPÖ-Gemeinderat und Verkehrssprecher Manuel Matsche sagt: „90 gestrichene Parkplätze und bestenfalls 30 neue – das ist kein angemessener Ausgleich, sondern reine Augenwischerei.“
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