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Der Masterplan Gehen und die Neugestaltung der Hauptstraße in Urfahr

Anna Fessler, 17.06.2025 12:50

LINZ. Die Stadt Linz will das Zu-Fuß-Gehen fördern. Dazu wurde der „Masterplan Gehen“ vom Gemeinderat beschlossen, Tips hat sich das Konzept angesehen. Zu den Leitprojekten zählt auch die Verkehrsberuhigung und Neugestaltung der Hauptstraße, ein Beteiligungsprozess dazu startet im Juli.

Linz macht einen Schritt Richtung Stadt der kurzen Wege: Der Masterplan Gehen sieht sieben Leitprojekte vor, darunter die Umgestaltung der Hauptstraße in Urfahr. (Foto: Rainer Fuhrmann/stock.adobe.com)

Zu Fuß gehen ist in Linz oft kein Spaziergang. Auch Tips hat das bei Lokalaugenscheinen mit dem Verein „Linz zu Fuß“ aufgezeigt – ob beim Geh-Check oder bei einer nicht barrierefreien Tour durch Linz mit einer Rollstuhlfahrerin. Das soll sich nun ändern: der „Masterplan Gehen“ wurde im Gemeinderat beschlossen. Dieser ist die Grundlage für zukünftige Maßnahmen rund ums Gehen. Durch die Ausarbeitung eines Masterplans kann sich die Stadt Linz auch Fördermittel vom Bundesprogramm klimaaktiv mobil abholen.

Ziel des Verkehrsressorts unter der Leitung von Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) ist es, ein sicheres, barrierefreies Wegenetz für Linz zu schaffen. Im Fokus stehen Kinder, ältere Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität.

280 Schwachstellen im Fußwegenetz gefunden

In Linz werden 25,7 Prozent der Wege zu Fuß zurückgelegt (Mobilitätserhebung 2022), dieser Anteil soll weiter erhöht werden. Die von der Stadt beauftragten Ziviltechniker von Rosinak und Partner haben sich dazu etwa auch die Altersstruktur in den Stadtteilen angesehen oder die Gehsteigbreiten analysiert. Die Experten haben 280 Schwachstellen im Fußwegenetz Linz ausgemacht: Ein Beispiel dafür ist die Kreuzung der Unionstraße mit der Bahrgasse, hier fehlt eine sichere Querungsmöglichkeit für Fußgänger. Ein anderes Beispiel ist die Lenaustraße, wo es aufgrund von Platzmangel zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern kommt.

Leitprojekt: Hauptstraße Urfahr

Im Masterplan Gehen wurden 40 generelle Maßnahmen und sieben Leitprojekte definiert. Zu den generellen Maßnahmen zählt etwa das Nachrüsten mit taktilen Leitsystemen an Querungsstellen sowie eine Absenkung der Gehsteigkanten. Von letzterem profitieren sowohl Menschen mit Sehbehinderung als auch Personen mit Rollator oder Rollstuhl. Zu den Leitprojekten gehört etwa der Hinsenkampplatz und die Hauptstraße. Hier sieht der Masterplan Gehen vor, dass die Hauptstraße als wichtige Einkaufsstraße verkehrsberuhigt und umgestaltet werden soll. Auch die Unterführungen am Hinsenkampplatz sollen attraktiver gestaltet werden.

Infoveranstaltung am 2. Juli

Derzeit wird ein Verkehrskonzept Urfahr West ausgearbeitet. Im Zuge dessen werden die Planungen für die Urfahraner Hauptstraße und für den Hinsenkampplatz konkretisiert. Auch ein Beteiligungsprozess zur Hauptstraße startet bald: Am Mittwoch, 2. Juli 2025, um 19.00 Uhr lädt die Stadt Linz zur öffentlichen Informationsveranstaltung in den Festsaal des Neuen Rathauses ein. Alle Interessierten können sich dann mit Ideen und Perspektiven für die Hauptstraße einbringen.

Laut Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart ist durch die neue Donautalbrücke bereits eine deutliche Verkehrsentlastung spürbar, damit kann man bereits die Umgestaltung planen: „Mit dem Rückgang des Durchzugsverkehrs auf der Hauptstraße ergibt sich eine einmalige Chance, den Straßenraum in Urfahr neu zu denken. Wir wollen diesen Anlass nutzen, um gemeinsam mit den Menschen vor Ort, Experten und Stakeholdern eine lebenswerte, sichere und wirtschaftlich attraktive Straßenraumgestaltung zu entwickeln. Jede Meinung zählt und fließt in das neue Konzept ein“, betont er.


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