Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Schulterschluss in der Wirtschaftskammer Oberösterreich

Alexandra Mittermayr, 24.11.2025 16:50

LINZ/OÖ. Ein breiter Schulterschluss mehrerer Fraktionen im oö. Wirtschaftsparlament soll helfen, die Wirtschaftskammer Oberösterreich nach heftiger Kritik an Gehaltsanpassungen und Funktionsentschädigungen wieder in ein positives Licht zu rücken. Der „oberösterreichische Weg“ sei service- und reformorientiert.

Schulterschluss für den oberösterreichischen Weg in der Interessenvertretung. Von links: Johannes Egger (UNOS), Manfred Zaunbauer (Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband), WKOÖ-Präsidentin und Wirtschaftsbund-Obfrau Doris Hummer und Bernhard Seeber (Grüne Wirtschaft) (Foto: Röbl)

In einer gemeinsamen Erklärung bekennen sich mehrere Fraktionen, die zusammen 85 Prozent der Abgeordneten im Wirtschaftsparlament vertreten, zur Kammer, ihrer Arbeit und zum „oberösterreichischen Weg“: effizient, reformorientiert und mit Fokus auf Beitragssenkung und Servicequalität. Die Umlagen wurden seit 2015 um 11 Prozent gesenkt. Oberösterreich weist den niedrigsten Beitragssatz aller Landeskammern auf, Zufriedenheitswerte bei Förderprogrammen, WIFI und Service liegen im Spitzenbereich.

Transparenz bei Funktionsentschädigungen

Gleichzeitig betonen die Unterzeichner die Bedeutung transparenter, einheitlicher Regeln für Funktionsentschädigungen, die in Oberösterreich schon jetzt 30 Prozent unter den Höchstsätzen liegen. „Ich scheue Vergleiche nicht“, sagt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer, „weder mit ähnlichen Funktionen noch mit Gehaltsstrukturen anderer Organisationen. Wir liegen teilweise bis zu 60 Prozent darunter. Und ich möchte sehen, wer in der Privatwirtschaft für 5.980 Euro brutto die Verantwortung und Haftung für 300 Millionen Euro Budget und 700 Mitarbeiter übernimmt. Wollen wir Funktionärinnen und Funktionäre, die es sich leisten können – oder eine breite, echte Vertretung der gesamten Wirtschaft? Über 80 Prozent unserer Unternehmen haben weniger als zehn Mitarbeiter. Wenn diese Menschen für ihre Arbeit hier gar nichts bekommen, dann werden sie nicht mehr mitgestalten können. Das duale Prinzip – Unternehmer und Mitarbeiter – ist die Stärke dieses Hauses.“

Krise als Chance sehen

Hummer erklärt weiters, dass die Neuordnung notwendig war, da bisher ein veraltetes, intransparentes System auf Schilling-Basis zur Anwendung kam: „Wir haben daher beschlossen, die jüngste Erhöhung auszusetzen, bis ein externes Gutachten vorliegt.“ Besser gehe es jedoch immer, betont Hummer, sieht die Krise als Chance, und will die Kammer als schlagkräftige Interessenvertretung weiterentwickeln. Eine Taskforce unter der Leitung von Clemens Malina-Altzinger wurde eingesetzt.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden