Lars Enöckl: „Ich will jeden Tag am Motorrad sitzen und fahren können“
LUNZ. Heinz Kinigadner, Matthias Walkner und jetzt Lars Enöckl. Der Lunzer ist längst kein Unbekannter mehr in der Hard-Enduro-Szene. Im Oktober feiert Enöckl seinen 30. Geburtstag und Tips hat mit ihm exklusiv über seine bisherigen Erfolge und seine Zukunftspläne gesprochen.
Tips: Du feierst heuer deinen 30. Geburtstag. Kannst du dich noch erinnern, wann du die Leidenschaft zum Enduro-Fahren entdeckt hast?
Enöckl: Es ist glaube ich erblich. Ich bin ja fast mit einem Motorrad auf die Welt gekommen (lacht). Begonnen habe ich mit sechs oder sieben Jahren. Mein Großcousin betreibt einen Trialhof in Lunz am See und ich durfte hier oft Trial-fahren und habe dann so in den Motorsport hineingeschnuppert. Ich hätte aber nie gedacht, dass es so ausartet und groß wird.
Tips: Mit welcher Maschine bist du das erste Mal gefahren?
Enöckl: Das war eine Malagutti 50ccm. Sie ist fast immer gelaufen. Das ganze Wochenende habe ich immer am Trialhof in Lunz verbracht.
Tips: Was bedeutet Enduro-fahren für dich?
Enöckl: Es macht mir riesigen Spaß. Ich war schon immer Motorsportaffin und schraube auch gerne selbst beim eigenen Motorrad herum. Außer bei Rennen, da lasse ich doch lieber die Profis ran. Das Fahren selbst ist dann die Krönung und ein super Gefühl. Vor allem, wenn auch das Gelände passt.
Tips: Was ist das Interessante am Enduro-fahren?
Enöckl: Ich bin an Plätze gekommen, wo ich sonst nie hingekommen wäre. Bei den Rennen gibt es kaum noch Grenzen. Sie werden immer schwerer und länger. Genau das ist die Herausforderung. Auch die Leute, die bei den Rennen dabei sind, sind super drauf.
Tips: Wer inspiriert dich?
Enöckl: Da gibt es viele, die mich inspirieren. Ich denke, der britische Motorsportler Clin Steele McRae ist eines meiner Hauptvorbilder. Er hat immer 110 Prozent gegeben.
Tips: Hast du eine Lieblingsstrecke, wo du gerne fährst?
Enöckl: Am liebsten fahre ich in der Heimat in Lunz. Es ist ein schönes Gelände und ich kenne mich dort schon sehr gut aus. Aber auch Brasilien war genial. In Rumänien waren das Land und auch die Landschaft spitze. Nach Hause kommen ist aber immer wieder am schönsten.
Tips: Wenn du nach deinen Rennen nach Hause kommst, wer wartet da auf dich?
Enöckl: Allen voran meine beiden Kinder. Die zwei Buben sind vier Jahre und ein halbes Jahr alt. Mit dem älteren bin ich schon unterwegs am Trialhof. Es macht ihm auch Spaß. Falls die beiden in meine Fußstapfen treten wollen, würd ich sie auf jeden Fall unterstützen.
Tips: Wie würdest du dich selbst in drei Worten beschreiben?
Enöckl: Das ist schwierig. Zielstrebig und motiviert. Ich bin eher der ruhige und etwas schüchterne Typ. Außer natürlich bei meinen Rennläufen.
Tips: Hast du irgendwelche Macken, die deinen Freunden auf die Nerven gehen?
Enöckl: (lacht) Ich bin ein ziemlicher Perfektionist. Das „zipft“ die anderen öfters an. Das kann manchmal auch richtig anstrengend sein.
Tips: Ist es eigentlich ein reiner Männersport oder doch auch etwas für toughe Mädels?
Enöckl: Es gibt schon sehr viele Frauen vor allem in Amerika und Australien. Hier gibt es auch eigene Meisterschaften. Bei der Rallye Dakar war eine Spanierin sogar unter den besten zehn Fahrern. Das zeigt, was eine Frau alles kann. Es ist aber schon etwas schwieriger. Sie müssen ja doch 110 Kilogramm schwere Geräte fahren können.
Tips: Du bist ja schon ein Vorbild für die nächste Generation.
Enöckl: Der Endurosport ist in unserer Region schon sehr stark vertreten. Ich freue mich, wenn noch ein paar Fahrer in Zukunft dazu kommen.
Tips: Welches Ereignis bleibt dir immer in Erinnerung?
Enöckl: Ich glaube, das Rennen in der Türkei 2016. Der Moment, als ich als Erster ins Ziel gefahren bin. Das werde ich nie vergessen.
Tips: Welche Ziele hast du dir für die Zukunft gesteckt?
Enöckl: Ich will jeden Tag am Motorrad sitzen und fahren können. (lacht) Ich bin eigentlich ziemlich zufrieden, wie es derzeit läuft. Ich bin kein Vollprofi, sondern ein Amateur. Meine Motivation ist einfach, das Beste rauszuholen. Ich will zu den Besten dazu gehören und stetig nach vorne kommen, soweit es möglich ist.
Steckbrief
- Name: Lars Enöckl
- Wohnort: Lunz/See
- Geburtstag: 5. Oktober 1988
- Kinder: Zwei Söhne
- Erstes Motorrad: 1996; Malagutti 50 ccm
- Aktuelles Motorrad: GasGas EC300GP
- www.le19.at
Enöckls Top-Platzierungen
1 – RedBull Sea to Sky/TUR (2016)
1 – Austrian Enduro Championship (2012)
2 – King of The Hill/ROU (2017)
2 – Battle of Vikings/SWE (2013)
3 – Hell“s Gate/ITA (2015)
5 – RedBull Minas Rider/BRA (2016)
5 – The Though One/GBR (2015)
6 – Erzbergrodeo/AUT (2012)
7 – Tennesse KnockOut/USA (2018)
15 – Red Bull 111 Megawatt (2018)
WESS - World Enduro Super Series
Platz 12 - Lars Enöckl - 1.676 Punkte (Stand: 19.09.2018)
Nächste Rennen:
Runde 6: 22.-23. September 2018 HAWKSTONE PARK Cross-Country (Great Britain)
Runde 7: 26.-27. Oktober 2018 GOTLAND GRAND NATIONAL Cross-Country (Schweden)
Runde 8: 10. November 2018 RED BULL KNOCK OUT Beach Race (Niederlanden)
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