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Open-Air-Filmretrospektive setzt die Befreiung 1945 in den Mittelpunkt

Michaela Primessnig, 18.08.2015 12:02

MAUTHAUSEN. Von 19. bis 22. August werden vor dem Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen vier Filme verschiedener europäischer Länder, aus Israel und aus den USA gezeigt.

„Ich war neunzehn“, Film von Regisseur Konrad Wolf Foto: Werner Bergmann
„Ich war neunzehn“, Film von Regisseur Konrad Wolf Foto: Werner Bergmann

Im Mai 2015 jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager zum siebzigsten Mal. Aus diesem Anlass widmet sich die diesjährige Filmreihe der Zeit vor und nach der Befreiung von Konzentrationslagern und der Überwindung des Nationalsozialismus. Die Befreiung der Lager war ein wichtiges historisches Ereignis, dem sich eine große Zahl von Filmemacherinnen und Filmemachern widmeten. Rund um die Befreiung vom Nationalsozialismus wurden dabei sowohl individuelle Erlebnisse der Opfer als auch die gesellschaftlichen Folgen immer wieder neu erzählt.

Frank Stern wird wieder einleitende Worte sprechen

Die Filme werden vor dem Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen gezeigt, bei Schlechtwetter im Besucherzentrum. Der Eintritt ist frei. Es gibt einen kostenlosen Bus-Shuttle-Dienst von Wien und Linz nach Mauthausen und zurück.

Wie in den Vorjahren werden die Vorführungen durch einen kurzen Vortrag von Univ.-Prof. Frank Stern vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien eingeleitet. Am Samstag, 22. August 2015, wird es im Rahmen der Retrospektive um 16 Uhr eine kostenlose Führung durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen geben.

Weitere Informationen und Anmeldung gibt es unter Tel. 01/53126/3832Das Programm:

Mittwoch, 19. August 2015, 20 Uhr „Ich war neunzehn“ DDR, 1961Regie: Konrad Wolf

Die Rote Armee rückt langsam auf Berlin vor, die Befreiung ist nur noch eine Frage von Tagen, und doch kämpfen Wehrmacht und SS mit allen Mitteln weiter. Der Film erzählt mit beeindrucken Bildern und aufrüttelnden Dialogen von den Erlebnissen eines jungen Soldaten, den Begegnungen mit Mördern, Mitläufern, Opfern.

Donnerstag, 20. August 2015, 20 Uhr „Lang ist der Weg“ Deutschland, 1948Regie: Herbert B. Fredersdorf und Marek Goldstein

„Lang ist der Weg“ wurde 1948 in den Besatzungszonen gedreht und gilt als erster Spielfilm, der die Shoah und ihre Folgen aus einer jüdischen Perspektive zeigt. Ein junger Jude, der als Partisan überlebt, sucht nach der Befreiung 1945 seine Mutter. Diese Suche führt ihn in die Lager, wo jüdische Überlebende aus Osteuropa auf ein neues Leben und einen Neuanfang außerhalb Deutschlands hoffen.

Freitag, 21. August 2015, 20 Uhr „Die Atempause/La Tregua“ Italien/Frankreich/Deutschland/Schweden,1997Regie: Francisco Rosi, nach Primo Levis gleichnamigem Buch von 1962

Nach der Befreiung von Auschwitz gehört Primo Levi zu den ersten, die das Lager verlassen und hoffen, in ihr Land zurückkehren zu können. Der Weg nach Italien führt durch Polen, Deutschland und Österreich und dauert neun Monate. Für die Überlebenden ist das Kriegsende der Beginn einer Odyssee, auf der es schmerzhafte Begegnungen gibt und sich die Frage stellt: Wie kann man nach alledem weiterleben?

Samstag, 22. August 2015, 20 Uhr „Ein Leben für ein Leben/Adam Hundesohn“ Deutschland/Israel/USA, 2008Regie: Paul Schrader, nach Yoram Kaniuks gleichnamigem Roman von 1969

Lange vor der Herrschaft der Nationalsozialisten war Adam Stein ein glücklicher Familienvater und beliebter Star im Berliner Varieté. Jahrzehnte später ist lebt er in einem israelischen Sanatorium – ohne Gegenwart, ohne Zukunft – gequält von den Erfahrungen im KZ. Kann es für ihn Hoffnung geben? Da entdeckt er einen zwölfjährigen Buben, der sich für einen Hund hält, und es beginnt eine innere Reise ins Leben.


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