Spurensuche auf den Wegen von Ladislaus Prager
MAUTHAUSEN. Karl-Heinz Sigl, seines Zeichens Obmann des Heimat- und Museumsvereines, hat sich erneut eine Besonderheit für spannende, interessante Rundgänge im Donaumarkt einfallen lassen. Neben Nachtwächterwanderungen und Segway-Fahrten kommt nun Lassla von Prag zu Wort.
Ladislaus Prager – oder Lassla von Prag genannt, stammte aus einem ursprünglich böhmischen Adelsgeschlecht. Bereits 1490 war er in den Besitz der Grundherrschaft Mauthausen gelangt und ließ hier von 1491 bis 1494 das Schloss Pragstein auf einer Felsinsel in der Donau errichten. Lassla war kein angenehmer Zeitgenosse, er wurde daher auch „Tyrann von Mauthausen“ genannt. Als Günstling Kaiser Friedrich III. und in Folge seines Sohnes Maximilian I. kam er in den Besitz von zwanzig Herrschaften inklusive vieler Schlösser in ganz Österreich, darunter in Arbing, Windhaag, Freistadt, Enns oder St. Florian. 1512 ließ Prager in der Pfarrkirche Altenburg unter der Annakapelle eine Familiengruft errichten und – mit heute noch erhaltenen Fresken – schmücken.
Zeitreise mit Lassla von Prag
Karl-Heinz Sigl in Gestalt des Lassla von Prag (in historischem Kostüm) und sein Begleiter Gottfried vom Berge (Gottfried Luftensteiner) begleiten die Teilnehmer der Rundgänge, versetzen sie in das späte Mittelalter und machen Geschichte lebendig. Sigl wird über Pragers Werdegang und Wirken in Mauthausen berichten, aber auch über wichtige Ereignisse, Entdecker, Erfinder, Künstler – kurz, über das Leben im Spätmittelalter um 1500. Als historische Grundlage dient dabei teilweise das neueste Geschichtsbuch des bekannten Historikers Willibald Katzinger über Mauthausen: „Markt und Maut im Mittelalter“.
Donaubrücke in sieben Wochen fertiggestellt
Aber auch Kurioses wie die Affen im Wappen des Schlossherrn oder ein Zusammenhang von steirischer Braukunst und Mauthausen findet Platz. „Äußerst interessant ist auch der Bau der ersten Donaubrücke in Mauthausen im Jahr 1502. Es handelt sich dabei um den am besten dokumentierten Brückenbau an der österreichischen Donau des Mittelalters. Der Brückenbau dauerte vom ersten Pilotenschlag bis zur ersten provisorischen Befahrung (die Geländer und die Schutzmaßnahmen gegen Eisstöße fehlten noch) nur sieben Wochen!“, sagt Karl-Heinz Sigl.
Themenrundgang „Die Welt des Lassla von Prag“
Führung in historischen Kostümen
Freitag 6. Juli – 19 Uhr
Freitag 20. Juli – 19 Uhr
Freitag 17. August – 19 Uhr
Sa. 6. Okt. 2018 – 18 Uhr
Treffpunkt: Schloss Pragstein
Kosten: Erwachsene: 5€ / Schüler: 2€
Unverbindliche Anmeldung erwünscht:
Tel: 07238 / 29363 oder Mail an: nachtwaechter@mauthausen.info
Neben den öffentlichen Terminen kann dieser Rundgang auch für geschlossene Gruppen gebucht werden.
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