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MAUTHAUSEN. Vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Mauthausen errichtet. Unter den 190.000 Menschen waren hier auch homosexuelle Männer interniert. Heute ist das ehemalige Konzentrationslager eine internationale Gedenkstätte und ein Ort der historischen und politischen Bildung.  

Rosa Winkel am Appellplatz: mit einem Opfer homophober Gewalt und Barbara Glück (Direktorin Gedenkstätte) sowie Julian Wiehl (Chefredakteur Vangardist Magazin) an der Spitze Foto: Serviceplan

Am 7. April reisten 80 Menschen aus zehn Ländern zur KZ-Gedenkstätte und formten gemeinsam ein emotionales Symbol – den Rosa Winkel. Dieser diente während der Zeit des Nationalsozialismus der Kennzeichnung von Häftlingen in den Konzentrationslagern, sofern sie aufgrund ihrer Homosexualität dorthin verschleppt worden waren. An der Spitze des Dreiecks standen gemeinsam mit einem Opfer homophober Gewalt die Direktorin der Gedenkstätte Barbara Glück sowie Julian Wiehl (Chefredakteur Vangardist Magazin). Die Aktion wurde in Foto- und Filmaufnahmen festgehalten, die den Ausgangspunkt für eine weltweite Kampagne darstellen. Eine virtuelle Petition soll UN-Generalsekretär António Guterres dazu bewegen, sich bei den Vereinten Nationen für eine Abschaffung homophober Gesetze einzusetzen.

Ausstellung im Besucherzentrum

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie am 17. Mai wurden die Filmaufnahmen gezeigt und eine Ausstellung eröffnet, die eine Brücke zwischen homophober Gewalt damals und heute schlägt. „Es  geht nicht nur um einen Kampf für Menschenrechte, sondern auch um eine historische Verantwortung, der wir gerecht werden müssen. Obgleich die Verfolgung von Homosexuellen in Europa im Nationalsozialismus gipfelte, ist sie sehr viel tiefer verwurzelt. In vielen Teilen der Welt gibt es sie noch heute. Die Anerkennung als Naziopfer in Österreich war ein wichtiger Schritt, Verantwortung für die Verfolgung von Homosexuellen in der Vergangenheit zu übernehmen und auf deren gesellschaftliche Gleichstellung hinzuarbeiten“, sagt Barbara Glück.

INFO

Am 17. Mai 1990 strich die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (kurz WHO) Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten. Der 17. Mai wurde daraufhin zum Internationalen Tag gegen Homophobie ausgerufen. Für das Pink Triangle Issue schließen sich erstmalig das Vangardist Magazin, die KZ-Gedenkstätte Mauthausen und die Serviceplan Gruppe zusammen, um auf die weltweiten Verletzungen der Rechte von LGBTQI (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer or Questioning and Intersex) Personen aufmerksam zu machen und Homophobie zu beenden. Zentrale Anlaufstelle für die Aktion ist die Website www.pinktriangleissue.com  


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