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Bürgermeister mit „Herz und Seele“ verlässt das politische Parkett

Leserartikel Barbara Puchberger, 22.08.2017 10:36

BERGLAND. Franz Wieser geht nach 32-jähriger Amtszeit als ÖVP-Bürgermeister in den wohlverdienten Ruhestand. Im Tips-Gespräch zieht der längstdienenste Ortschef des Bezirks sein Resümee. von BARBARA PUCHBERGER    

Positive Gesamtbilanz

Die Amtszeit von Bürgermeister Wieser endet mit 31. August nach 32 Dienstjahren voll Engangement für die Anliegen von Bevölkerung und Gemeinde. Begonnen hat seine politische Laufbahn bereits in jungen Jahren als Gemeinderatsmitglied in seiner Heimatgemeinde. Das Bürgermeisteramt übernahm er am 3. Mai 1985.

Als wesentlichstes Element seiner Tätigkeit nennt der 77-Jährige „die Installierung der Gemeinde Bergland mit der Situierung des neuen Gemeindehauses 1994 und die damit verbundene Zusammenführung der Gemeindestrukturen“. Begleitend dazu wurde die Infrastruktur schrittweise ausgebaut.

Bereits Anfang der 90-er Jahre wurde mit der Errichtung eines umfangreichen Kanal- und Wasserleitungsnetzes begonnen, das heute das gesamte Gemeindegebiet versorgt. Wieser dazu: „Die günstige Lage an der Erlauf ermöglicht es sogar, bei Bedarf benachbarte Gemeinden mit Wasser mitzuversorgen.“

Ein weiterer Meilenstein in seiner Amtszeit war die Vereinheitlichung der Postleitzahl auf „3254“ im Jahr 2013. Fünf verschiedene Kennzahlen im Gemeindegebiet erschwerten Besuchern und Zustellern bis dahin die Orientierung in der Gemeinde. Ob ihm als Bürgermeister etwas nicht so aufgegangen sei, wie geplant? „Ja, wir hätten gerne überregionale Projekte wie Umdasch oder den Wasserpark Bergland bei uns umsetzen wollen. Gescheitert ist es schlussendlich an der Finanzierung.“

Wirtschaftlich erfolgreich

Das von Franz Wieser selbst als „sparsam und nachhaltig“ beschriebene wirtschaftliche Handeln in der Gemeinde spiegelt sich in zahlreichen Betriebsansiedelungen während der vergangenen Jahrzehnte wider. Neben dem Bergland-Center ist unter anderem in jüngster Vergangenheit das Lagerhaus errichtet worden. Weiters zählt die Versteigerungshalle am Holzinger-Berg zu den Errungenschaften der Gemeinde. In Verbindung mit einer guten Verkehrsanbindung stellt Bergland nun einen produktiven und dynamischern Wirtschaftsstandort im Mostviertel dar.

Kulturelles Angebot

Nicht nur die Wirtschaft, sondern auch das Miteinander wird groß geschrieben. Die 1900-Einwihner-Gemeinde verfügt über fünf Dorfhäuser, in denen ein vielfältiges Veranstaltungs- und Kulturangebot Platz finden. Auch gemeindeinterne Veranstaltungen haben hier Raum und stärken den Zusammenhalt der Einwohner. Ein lebendiges Vereinswesen verbindet Bergland teilweise mit der Nachbargemeinde Petzenkirchen. Unter anderem nutzen Feuerwehr, Kameradschaftsbund und Schule sowie die Pfarre gemeinsame Strukturen.

„Ein umfangreiches Gesundheits- und Sozialnetz tragen wesentlich zur Lebensqualität bei und machen Bergland zu einer attraktiven Zuzugsgemeinde“, ergänzt der langjährige Ortskaiser.Zahlreiche Familien nutzen die hohe Lebensqualität und siedeln sich, bevorzugt im Einzelwohnbau, an.

Ein Amt als Lebensaufgabe

Die Bürger von Bergland beschreiben den Führungsstil von Franz Wieser als „stets umsichtig und vorausschauend“. Besonders lobend erwähnt wurde neben der fachlichen Kompetenz bei der Leitung der Gemeindebelange auch seine stets mitfühlende Menschlichkeit, wenn Familien in schwierige Situationen gerieten oder Schicksalschläge besondere Unterstützung erforderten.

Wieser bezeichnet sich selbt als Bürgermeister „mit Herz und Seele“ und sein Amt „als Lebensinhalt“. Seine hohe Beliebtheit in der Bevölkerung ließ sich während der gesamten politischen Laufbahn auch in Form von Vorzugsstimmen an den Wahlurnen erkennen. Die hohe politische Beständigkeit in Bergland während seiner Amtszeit zeigte sich auch in der weitgehend gleichbleibenden Verteilung der Mandate im Gemeinderat.

Gut gerüstet für die Zukunft

Franz Wieser zieht am Ende seines Handelns ein durchwegs positives Resümee für sich als Person und für die Belange der Gemeinde. „Ich wünsche dem engagierten Team des Gemeinderates eine produktive Zusammenarbeit und weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung künftiger Aktivitäten. Ich bin überzeugt, dass die Gemeinde gut weitergeführt wird, auch wenn ich nicht mehr dabei bin.“ Die nächsten Projekte stehen bereits auf dem Programm. Mit dem Gemeindeentwicklungsplan sollen brachliegende landwirtschaftliche Gebäude sinnvoll nachgenutzt werden. Außerdem gibt es Überlegungen zur Errichtung einer Trinkwassernotversorgung.

Großes Fest in der Berglandhalle

Am 8.September erfolgt die Neuwahl des Bürgermeisters im Gemeinderat. Am 21. Oktober findet in der Berglandhalle die Abschiedsfeier von Franz Wieser statt.


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