Silvesterbilanz NÖ: keine sexuellen Übergriffe, jedoch viele Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz
Die Landespolizeidirektion Niederösterreich zieht über die Silvesternacht Bilanz und blickt, trotz Präventivmaßnahmen, auf eine ereignisreiche Nacht zum Jahreswechsel 2017 zurück. Problem: der richtige Umgang mit Raketen & Co.
Trotz Präventivmaßnahmen der Polizei NÖ (Aufklärung über Gefahren im Zusammenhang mit der Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen) hatte die Landespolizeidirektion NÖ in der Silvesternacht alle Hände voll zu tun. Die Polizeieinsätze resultierten zumeist aus dem unsachgemäßen Umgang mit pyrotechnische Gegenständen.
So kam es zu zwei Anzeigen wegen Brandstiftung durch Raketen, wo ein Mann in Wiener Neustadt eine Rauchgasvergiftung erlitt. Im Vorjahr gab es eine Anzeige wegen Brandstiftung mehr (minus eine Anzeige). Dreimal musste die Polizei wegen Körperverletzung durch pyrotechnische Gegenstände zum Einsatz. In allen drei Fällen wurden Personen durch Raketen getroffen und verletzt. Solche Fälle gab es zu Silvester 2015/16 lediglich einmal (plus zwei). Sieben Unfälle mit pyrotechnischen Gegenständen mit insgesamt neun verletzten Personen sowie 17 Körperverletzungen im Zusammenhang mit Silvesterfeierlichkeiten (minus 36 Fälle zum Vergleich zu Silvester 2015) verzeichnete die Polizei, die die Dunkelziffer allerdings viele höher einschätzt. Die Unfälle resultieren oftmals auf Grund von Alkoholeinfluss.
154 Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz
Einen enormen Anstieg gibt es grundsätzlich bei den Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz 2010. Exakt 154 Mal wurde wider dem Gesetz verstoßen, was ein sattes Plus von über 40 Prozent gegenüber dem Vergleichs-Vorjahressilvester ergibt. „Der Anstieg der Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetzt resultiert aus den rigorosen Kontrollen der Polizei bei Anbietern bei Verkaufsständen von pyrotechnischen Gegenständen“, sind sich die Experten sicher. Dazu zählen unter anderem der Verkauf von nicht zugelassenen bzw. verbotenen pyrotechnischen Gegenständen sowie der Verkauf an altersmäßig nicht befugten Personen
38 Sachbeschädigungen: „Zahl wird sich noch erhöhen“
Zudem kam es in der Silvesternacht 38 Mal zur Anzeige wegen Sachbeschädigungen durch pyrotechnische Gegenstände (plus eine Anzeige zum Vergleich zu Silvester 2015). Hinsichtlich der Anzeigen wegen Sachbeschädigungen durch pyrotechnische Gegenstände würde sich die Zahl erfahrungsgemäß noch erhöhen, da sich zahlreiche Hausbesitzer noch auf Urlaub befinden und etwaige Schäden noch nicht festgestellt wurden, heißt es aus der Polizeidirektion.
Keine sexuellen Übergriffe in NÖ
Im Zusammenhang mit strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung kam es in NÖ glücklicherweise zu keinen bekanntgewordenen Übergriffen (Silvester 2015 gab es fünf bekannt gewordene Fälle).
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