Stromerzeugung hautnah erleben: Besucherkraftwerk startet in die neue Saison

Claudia Brandt, 01.04.2022 16:52

YBBS/PERSENBEUG. Mit dem Besucherkraftwerk verfügen die beiden Donaugemeinden über ein ebenso beliebtes wie außergewöhnliches Ausflugsziel. Im April starten wieder die Führungen, bei denen Besucher hautnah erleben können, wie Strom aus Wasserkraft erzeugt wird.

1 / 15 Insgesamt sechs stehende Turbinen befinden sich in den beiden Krafthäusern. Aktuell wird die letzte davon ausgetauscht (vorne im Bild). (Foto: Brandt)

Zwischen Ybbs und Persenbeug befindet sich Österreichs ältestes Donaukraftwerk. Erste Pläne für dieses Projekt gab es bereits 1922, endgültig fertiggestellt wurde das imposante Bauwerk jedoch erst 1959. Einzigartig macht das Kraftwerk die Tatsache, dass es Verkehrsteilnehmern gleichzeitig auch als Brücke über die Donau dient. Seit dem Jahr 2006 können Interessierte das Kraftwerk im Rahmen einer Erlebnisführung erkunden (Dauer etwa 60 bis 90 Minuten).

Einmalige Gelegenheit

Die Führungen starten im Betriebsgebäude bei Ybbs, wo die Besucher zunächst einen Überblick über die Geschichte und Bauweise der Anlage erhalten. Danach geht es ins eigentliche Kraftwerk. Herzstück sind die beiden Krafthäuser mit ihren insgesamt sechs Turbinen. Diese sind normalerweise unsichtbar (da unter Wasser), zuletzt hatten Besucher noch die einmalige Gelegenheit, eine Turbine samt Rotor zu bestaunen. Denn Kraftwerksbetreiber VERBUND lässt derzeit die letzte der sechs Turbinen austauschen und den Rotor überholen. Insgesamt 144 Millionen Euro investiert der VERBUND seit 2014 in die Modernisierung des Kraftwerks.

Strom für 380.000 Haushalte

Beim Rundgang durch das Kraftwerk erfahren die Besucher an zahlreichen Stationen viel Wissenswertes zu Stromerzeugung und Stromverbrauch. Das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug selbst erzeugt etwa 1,3 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr und versorgt damit rund 380.000 Haushalte.

Schleuse erkunden

Um die Wasserkraft nutzbar zu machen, staut das Kraftwerk die Donau auf einer Länge von 34 Kilometern Richtung Oberösterreich auf. Schiffe müssen das Kraftwerk durch eine Schleuse auf der Persenbeuger Uferseite passieren und dabei eine Höhendifferenz von rund elf Metern überwinden. Die Schleusenanlage kann im Rahmen der Führung ebenfalls besichtigt werden.