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Zwölfstündiges Konzert gegen Gewalt und Vergessen

Claudia Brandt, 08.09.2022 15:47

MELK. Bereits zum dritten Mal veranstaltet der Verein MERKwürdig ein zwölfstündiges Gedenkkonzert für die Opfer des KZ-Außenlagers in Melk. 26 Live-Acts unterschiedlichster Genres lassen am 18. September an vier Veranstaltungsorten bei freiem Eintritt zwölf Stunden lang durchgehend Musik erklingen. In diesem Jahr sind unter anderem Ina Regen, Harri Stojka, Erika Pluhar und Georg Breinschmid dabei.

Am Melker Hauptplatz locken gleich zwei Bühnen. (Foto: DANIELA MATEJSCHEK)
Am Melker Hauptplatz locken gleich zwei Bühnen. (Foto: DANIELA MATEJSCHEK)

In der Melker Birago-Kaserne befand sich während des Zweiten Weltkrieges das drittgrößte Außenlager des KZ-Mauthausen. Von 21. April 1944 bis 15. April 1945 wurden dort Inhaftierte aus über 20 Ländern unter unwürdigsten Bedingungen zur Arbeit gezwungen. Das „12h Konzert wider Gewalt und Vergessen“ widmet den rund 14.400 Gefangenen des KZ-Außenlagers jeweils drei Sekunden Musik. Für jeweils drei Sekunden sind auf Bildschirmen neben den Bühnen auch die einzelnen Namen der Häftlinge zu lesen.

Opfern Namen zurückgeben

Alexander Hauer, Obmann von MERKwürdig, erklärt die Idee zum Konzert: „Drei Sekunden entsprechen etwa der Zeit, die es benötigt, einen Namen auszusprechen. In Summe kommen wir so auf rund zwölf Stunden. Wir möchten den Opfern auf diese Weise ihre Namen ein Stück weit zurückgeben. Gleichzeitig ist das 12h-Konzert ein lautstarker Appell für Zivilcourage und vor allem in Zeiten, in denen wieder Krieg in Europa herrscht, hochaktuell!“

26 Live-Acts, 4 Veranstaltungsorte, 12 Stunden

Das Line-Up versammelt bei freiem Eintritt Künstler unterschiedlichster Musikrichtungen – von Pop über Jazz und Weltmusik bis hin zur Klassik und Volksmusik. Sowohl bekannte Größen wie Ina Regen, Harri Stojka und Erika Pluhar als auch junge Bands und Newcomer, darunter der Starmania-Finalist Mert Cosmus, sowie regional in Melk verankerte Musiker finden sich am Programmzettel. Von 10 bis 22 Uhr werden fünf Bühnen an vier verschiedenen Veranstaltungsorten bespielt.

Zwei Bühnen am Melker Hauptplatz

Der Großteil des Programms findet am Melker Hauptplatz statt. Dort wird ab 10.30 Uhr ohne Pause jede halbe Stunde ein neuer Act auf einer der beiden Bühnen stehen. Auf Reden und Moderation zwischen den Auftritten wird gänzlich verzichtet. In der Pfarrkirche Melk sind mit Florian Boesch, Christian Altenburger und Cornelia Hermann Vertreter der Klassik zu erleben. Bei der Gedenkstätte (ehemaliges Krematorium) und dem Objekt 10 (erstes Häftlingsquartier) werden vor allem meditative Klänge zu hören sein.


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