Wechsel an der Spitze des AMS: Josef Mayer im Interview
MELK. Seit 15 Jahren leitet der Kirnberger Josef Mayer die Melker Geschäftsstelle des Arbeitsmarktservices (AMS). Nun naht sein Abschied. Helmut Fischer wird mit 1. September seine Aufgabe übernehmen. Tips hat den scheidenden Geschäftsstellenleiter Josef Mayer zum Interview gebeten.
Tips: Sie beginnen mit September Ihr Sabbatical und gehen danach in den Ruhestand. Wissen Sie schon, was Sie am 1. September und danach tun werden?
Mayer: (lacht) Ich habe noch keine speziellen Pläne, aber ich mache mir keine Sorgen, dass ich den 1. September nicht überstehe.
Tips: Sie sind seit 15 Jahren Geschäftsstellenleiter. Was macht ein AMS-Geschäftsstellenleiter eigentlich?
Mayer: Er organisiert die Geschäftsstelle und muss für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Wir haben gewisse Zielvorgaben, der Leiter ist für deren Erfüllung verantwortlich. Auch für die Kundenzufriedenheit und für Personalentscheidungen ist der Leiter zuständig.
Tips: Wie wird man eigentlich AMS-Geschäftsstellenleiter, beziehungsweise wie sind Sie es damals geworden?
Mayer: Ich habe die HTL St. Pölten, Abteilung Elektrotechnik, absolviert und nach meinem Grundwehrdienst habe ich 1979 beim AMS angefangen. Ich wurde dann stellvertretender Leiter und vor 15 Jahren dann Geschäftsstellenleiter.
Tips: Sie sind also nun schon 40 Jahre beim AMS. Was hat sich in dieser Zeit verändert?
Mayer: Es ändert sich ständig etwas, seien es gesetzliche Änderungen oder Neuerungen im EDV-Bereich. Mittlerweile ist das AMS nicht mehr Alleinanbieter. Es gibt viele Internetportale, in denen offene Stellen angeboten werden, bzw. suchen sich die Firmen über ihre Webseiten ihr Personal selbst.
Tips: Was sind die größten Herausforderungen, vor denen das AMS steht?
Mayer: Wir sind Dienstleister für beide Seiten, für Arbeitssuchende und für Firmen. Ist die Wirtschaftslage gut, fordert es heraus, genügend Personal für die Betriebe zu finden. Ist die Wirtschaftslage schlecht, gilt es die Arbeitssuchenden entsprechend zu versorgen. Wir sind also immer mit einem Mangel konfrontiert, einmal mit einem Mangel an Personal, einmal mit einem Mangel an Arbeitsplätzen.
Tips: Die Situation am Arbeitsmarkt ist derzeit gut. Wird das weiterhin so bleiben?
Mayer: Ja, derzeit schaut es gut aus. Wie es weiter geht, lässt sich nicht sagen. Das hängt von der Wirtschaftslage ab. Prognosen abzugeben, das wäre unseriös.
Tips: „Wer arbeiten will, der findet auch eine Arbeit“, heißt es immer wieder. Stimmt das?
Mayer: Das Wollen hat sicher viel Einfluss. Ob man dann aber die gewünschte Arbeit bekommt, ist eine andere Frage. Wir haben im Bezirk Melk rund 500 offene Stellen und 1.000 Arbeitslose. Das heißt, es gibt nicht für jeden eine Stelle. Aber die Motivation ist sicher sehr wichtig und die Chancen, einen Job zu bekommen, sind derzeit sehr gut.
Tips: Verspüren Sie eigentlich schon Wehmut, wenn Sie an Ihren Abschied vom AMS denken?
Mayer: Das ist der Lauf der Dinge. Natürlich ist es eine Veränderung. Mir wird bestimmt so manches abgehen.
Tips: Was denn?
Mayer: Die Kollegen und Kunden natürlich.
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