Nach Schlaganfall: Unternehmen löst Arbeitsverhältnis zeitwidrig auf
BEZIRK MELK. Ein Schlaganfall hatte für einen Mann aus dem Bezirk Melk nicht nur körperliche, sondern auch berufliche Folgen. Sein Dienstgeber löste das Arbeitsverhältnis vor Beginn der Krankmeldung. Die Arbeiterkammer Melk konnte Ansprüche in Höhe von 10.000 für den Mann geltend machen.
„Eine aufgebrachte Ehefrau meldete sich telefonisch bei der AK-Bezirksstelle Melk: Ihr Ehemann habe einen Schlaganfall erlitten und liege im Krankenhaus. Ihr Gatte sei zwar schon Pensionist, arbeite aber als Berufskraftfahrer für ein Unternehmen im Wohnbezirk. Nach der Meldung der Arbeitsunfähigkeit beim Dienstgeber wurde ihr Gatte mit einem Auflösungsdatum vor Beginn der Krankmeldung mit dem Auflösungsgrund 'einvernehmliche Lösung' bei der Gebietskrankenkasse abgemeldet. Nach längeren Krankenhausaufenthaltes suchte er seinen Hausarzt auf. Dieser schrieb ihn nicht arbeitsunfähig, da er Bezieher einer Alterspension ist und kein aufrechtes Dienstverhältnis besteht“, berichtet die stellvertretende Bezirksstellenleiterin der Arbeiterkammer Melk, Susanne Schuhleitner.
10.000 Euro erkämpft
Im Auftrag der bevollmächtigten Ehefrau intervenierte die AK Melk beim Dienstgeber wegen einer zeitwidrigen Auflösung. In Zusammenarbeit mit der Gebietskrankenkasse wurde zudem ein Anspruch auf Krankengeld erwirkt. Der Arbeitnehmer erhielt einen Gesamtbetrag von rund 10.000 Euro. „Die Arbeiterkammer ist eine Interessensvertretung, die sich für ihre Mitglieder stark macht und für die Rechte der ArbeitnehmerInnen kämpft“, betont Schuhleitner.
Bilanz 1. Halbjahr 2019 – Bezirk Melk
„Insgesamt hat die Bezirksstelle im 1.Halbjahr knapp 3,83 Millionen Euro für Arbeitnehmer der Region erstritten“, so Susanne Schuhleitner. „Das umfasst sowohl die Steuerrückholaktion wie den Konsumentenschutz. „Den größten Brocken macht naturgemäß unsere Hilfe bei Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen aus.“ Insgesamt haben sich 4,842 Ratsuchende an die Bezirksstelle gewandt. „Das zeigt, wie wichtig wir als Anlaufstelle in allen Lebenslagen sind.“
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