Vom Müllerhandwerk über die Musik bis zum echten Moosbacher Urgestein
MOOSBACH. Die Zither ist sein Lieblingsinstrument und er möchte seinen Enkeln die Leidenschaft zur Musik weitergeben. Besonders geschätzt wird Josef Vierlinger für sein Engagement für die Gemeinde Moosbach und ist somit ein wahres Original.
Als eines von zwölf Geschwistern wuchs Josef Vierlinger in der Bachmühle in Moosbach auf. Von klein auf musste er im Betrieb mithelfen und erlernte so das Müllerhandwerk, das er später als Geselle in der Witzmann-Mühle in Aspach anwendete. Als das Handwerk langsam ausstarb, nahm er eine Stelle in einer Kinderwagenfabrik in Mauerkirchen an, wo er auch 35 Jahre wohnhaft war. Erst vor fünf Jahren zog es ihn wieder zurück nach Moosbach.
Musikalisches Talent
„Mein Vater hat den Kirchenchor übernommen und gründete die Moosbacher Sängergruppe, die über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt war. So bin ich in die Musik hineingewachsen“, erzählt Josef von seiner Kindheit. Seit er zehn Jahre alt war, ist er Mitglied im Kirchenchor und begann die Kapellmeisterausbildung in Linz. Da in Moosbach Not am Mann war, ist Josef gleich als Kapellmeister eingesprungen.
Chorproben in der Bachmühle
„Die Proben fanden früher immer bei meiner Schwester im Gasthaus Spitzlinger in einem Nebenzimmer statt. Später wurden die Proben des Kirchenchors in die Bachmühle verlegt, dort hatten wir ein Harmonium stehen. Heute ist es besser, weil die meisten Vereine von vornherein ein Vereinslokal haben“, erzählt der 80-Jährige. Als engagiertes Mitglied von zahlreichen Vereinen schätzt er auch heute noch den starken Zusammenhalt und das gute Verhältnis der Moosbacher Vereine. „Ich habe versucht, mich überall ein bisschen zu kümmern und es ist schön, dass es heute noch genauso engagierte junge Leute in Moosbach gibt“, freut sich der Musiker. Ihm liegt es besonders am Herzen, die Leidenschaft zur Musik auch seinen Enkeln mit auf den Lebensweg zu geben.
Mit der Zither eine alte Tradition erhalten
Neben dem Flügelhorn und der Trompete entdeckte das Moosbacher Original außerdem die Zither für sich. Mit seinem Lieblingsinstrument spielt er gerne bei Familienfeiern und dichtet von Zeit zu Zeit. Heute ist das Moosbacher Urgestein nach wie vor beim Kirchenchor, außerdem als inaktives Mitglied bei der Feuerwehr tätig und bei den Mauerkirchner Asphaltschützen dabei. Rückblickend ist der 80-Jährige damit zufrieden, wie sein bisheriges Leben verlaufen ist.“Ich möchte auf alle Fälle mal auf Reisen gehen und noch mehr Bücher lesen. In den fünf Jahren, in denen ich jetzt in Moosbach wohne, habe ich sicher schon 300 Bücher aus der Bibliothek gelesen“, lacht das Moosbacher Original Josef Vierlinger.
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