Regionaler Naturschutzplan trägt Früchte und sorgt für Artenvielfalt
MOOSBACH/BEZIRK BRAUNAU. Zwölf Gemeinden sind Teil des regionalen Naturschutzplans der Jägerschaft Braunau im Bezirk. Im Rahmen einer Exkursion in Moosbach wurde der Status Quo des Projekts Mitgliedern des Naturschutzes und der Naturwacheorgane aus den umliegenden Bezirken vorgestellt. Die Verantwortlichen aus Braunau sind mit den Verbesserungen sehr zufrieden und freuen sich über eine große Artenvielfalt entlang der Projektflächen.
Jagd und Naturschutz funktionieren nur zusammen, zu diesem Schluss kamen Walter Christl, Obmann des Naturschutz Oberösterreich im Bezirk Schärding, und der Pressereferent der Braunauer Jägerschaft, Franz Reinthaler, schon im Vorfeld einer Exkursion in Moosbach. Vorgestellt wurde im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung für Naturwacheorgane aus umliegenden Bezirken der Fortschritt des regionalen Naturschutzplans im Bezirk Braunau, der Ende 2014 in Zusammenarbeit von Land, Landesjagdverband und dem Bezirksjagdausschuss Braunau ins Leben gerufen wurde. Dessen Finanzierung erfolgt zu je 50 Prozent aus Mitteln der Naturschutzabteilung und der Eigenleistung der Jägerschaft.
Rund 25 Interessierte machten sich bei einer mehrstündigen Ortsbegehung und anschließenden Präsentation im Moosbacher Naturraumhaus vor Ort ein Bild von dem Engagement für mehr Artenvielfalt und neue Lebensräume. Insgesamt zwölf Gemeinden und deren Jägerschaften sind aktuell Teil des Projekts, in Moosbach befindet sich das größte zusammenhängende Teilgebiet.
Große Veränderungen
In den letzten Jahren hat sich einiges getan: Aus jahrelang konventionell genutzten Wiesen sind mittlerweile viele Biotope, intakte Feuchtwiesen, Blühstreifen und Hecken entlang des Moosbach- und Mattigtals entstanden. Viele Wiesenflächen sind sogenannte Spätmähwiesen und dürfen nur ein- bis zweimal pro Jahr gemäht werden, um den Tieren vor allem die Aufzucht des Nachwuchses zu erleichtern. Der regionale Naturschutzplan, an dem sich neben der Jägerschaft auch viele Grundbesitzer und Bauern beteiligen, beinhaltet insgesamt 156 Maßnahmen.
Projekt geht weiter
Die aktuelle Förderperiode des Projekts läuft noch bis 2020, eine Verlängerung wurde von den entsprechenden Instanzen des Landes Oberösterreich bereits zugesichert. Das liegt vor allem an der Artenvielfalt, die sich in den letzten Jahren dadurch in den Projektflächen prächtig entwickelt hat. „Wir haben in diesem Gebiet alleine über 100 unterschiedliche Vogelarten und es werden immer mehr“, erzählt Reinthaler freudestrahlend. Auch der Bestand von zuvor deutlich rückläufigen Tierarten wie Rebhuhn, Kiebitz und Rotmilan hat sich in den letzten Jahren stetig nach oben entwickelt. Teilweise findet man im Gebiet gar die größten Brutnachweise im ganzen Land. Neben Christl und Reinthaler führte auch Projektleiter Josef Neuhauser aus Jeging durch die Exkursion, der sich bereits seit Jahrzehnten aktiv für den Naturschutz in der Region engagiert.
Die Gesamtfläche des Projekts erstreckt sich über rund 20.000 Hektar. „Das Ganze soll vor allem eine Lebensraumverbesserung mit sich bringen. Am Ende sollen alle davon profitieren“, meint Bezirksjägermeister Johann Priemaier.
Einzigartiges Pilotprojekt
In seiner Form ist dieses regionale Projekt einzigartig in ganz Österreich. „Unsere gesteckten Ziele haben wir bisher alle erreicht, das wurde uns auch von projektbeteiligten Biologen bestätigt“, erklärt Reinthaler von der Bezirksjägerschaft. In der nächsten Förderperiode wollen sich auch noch weitere Gemeinden am Pilotprojekt beteiligen, das Jagd und Naturschutz für mehr Artenvielfalt vereint.
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