Beim ersten Einsatz ein Volltreffer: Hund Charlie als Lebensretter
MÜNZBACH. Das Jahr 2019 war für Tamara Mutenthaler ein ganz besonderes. Gemeinsam mit Hund Charlie rettete sie im April einer 65-jährigen Ennserin das Leben. Lob dafür kam von vielen Seiten. Kürzlich sogar von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein.
Charlie hatte gerade frisch seine Ausbildung als Rettungshund abgeschlossen, als die beiden zu ihrem Einsatz in Enns gerufen wurden. Sie waren schon fast am Ende ihres Suchabschnittes, als Charlie plötzlich anschlug. Er fand die Pensionistin aus Enns unterkühlt am Boden und rettete so ihr Leben. „Es war eine große Erleichterung, als wir die Frau gefunden haben. Auch wenn es der erste Einsatz von Charlie war, er wusste sofort, dass es kein Training ist, sondern der Ernstfall“, sagt die 28-jährige Münzbacherin im Tips-Gespräch. „Mein Hund war somit der große Held an diesem Tag“, sagt sie voller Stolz. Tamara Mutenthaler setzt sich schon lange für Menschen in Notsituationen ein. Angefangen als Rettungssanitäterin beim Roten Kreuz, arbeitet sie nun seit zwei Jahren als Leitstellendisponentin in der Rot-Kreuz-Zentrale in Linz. Über eine Freundin kam sie schließlich auf die Idee, die Ausbildung zur Hundeführerin in der österreichischen Rettungshundebrigade zu machen. Seit jenem Tag im April wurde das Duo zu 15 Einsätzen gerufen, dabei werden sie für ganz Oberösterreich alarmiert. Der letzte Einsatz war vor einigen Tagen in Waldhausen. Dort war ein junger Mann abgängig, der dann aber zum Glück selbständig wieder nach Hause kam.
Ständiges Training
Aber auch nach der dreijährigen Ausbildung ist natürlich nicht Schluss. „Zweimal die Woche wird mit Charlie trainiert. Zum einen wird die ,Nasenarbeit“, sprich die Suche von versteckten Personen, weitertrainiert, aber auch die Unterordnung und Gewandtheit des Vierbeiners soll ständig verbessert werden“, so Mutenthaler.
Insgesamt gibt es im Bezirk Perg vier fertige Hundeführer und sechs in Ausbildung. Mitzubringen ist eine körperliche Fitness und ideal wäre ein Hund mit maximal drei Jahren, sowie eine Rasse, die leicht zu trainieren ist. Die Motivation anderen Menschen in Notlagen zu helfen, steht natürlich im Fokus.
Waldstücke gesucht
Trainiert wird etwa in Au an der Donau oder in verschiedenen Waldgebieten. Dabei ist die Rettungshundebrigade immer auf der Suche nach neuen Waldstücken, damit der Hund sich nicht zu sehr an die Umgebung gewöhnt. Falls jemand ein Waldgebiet zum Training zur Verfügung stellen möchte, kann sich unter staffelfuehrer@oerhb-perg.at melden.
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