Neufeldner HTL-Schüler bauten weltweit einzigartiges Trainingsgerät für Oberösterreichs Hochleistungssportler
NEUFELDEN. Das hat die Welt noch nicht gesehen: Schüler der HTL Neufelden haben für das Heeresleistungssportzentrum (HLSZ) auf der Linzer Gugl ein Fahrradgetriebe entwickelt, das das Rad sowohl beim Vorwärts-, als auch beim Rückwärtstreten vorwärts fahren lässt. Auch sonst hat der Maturajahrgang tolle Projekte umgesetzt.
Rund 500 Stunden lang tüftelten Georg Schwentner aus St. Johann und Markus Falzberger aus Pupping an dem ungewöhnlichen Fahrradgetriebe für Hochleistungssportler. HLSZ-Leiter Vizeleutnant Otto Wurm hat den Auftrag an die Schule erteilt: „Radfahren an sich ist eine sehr monotone Bewegung für die Muskeln. Beim Rückwärtstreten werden plötzlich ganz neue Muskelgruppen beansprucht. Und da wir immer nach neuen Möglichkeiten für unsere Sportler suchen, sind wir auch diesmal wieder mit dem Projekt an die HTL Neufelden herangetreten. Wir haben mit der Schule schon viele Konzepte umgesetzt“, erzählt Wurm. Bei einem Trainingslager wird das Getriebe auf Herz und Nieren getestet. „Wenn alles gut läuft, haben wir damit noch viel vor.“ Mehr will Wurm aber noch nicht verraten.
Herausforderung Lebensmittel
Ebenfalls unter den sieben Top-Projekten war eine Erdäpfelschneidmaschine für einen Gemüseverarbeiter. Vier Schüler investierten 17 Monate Arbeit in das Projekt. Herausgekommen ist ein Verlesetisch mit Förderband und eine angeschlossene Schneidemaschine. Der Auftraggeber beliefert mit den Kartoffeln Krankenhäuser, Gastronomie- und Bäckereibetriebe. „Die Herausforderung für uns bestand darin, alles lebensmittelkonform zu fertigen“, erklärt Julian Jäger aus Hartkirchen, der gemeinsam mit Florian Mittermair – ebenfalls aus Hartkirchen –, David Kellerer und Simon Peherstorfer (beide Walding) die Kartoffelschneidemaschine entwickelt hat.
Bierige Diplomarbeit
Besonders viele Besucher hatte am Präsentationstag der Stand mit der selbstgebauten Bierbrauanlage. HTL-Lehrer Rudolf Brandl wollte gerne Biobier für den Eigenbedarf brauen und wendete sich mit dem Projektauftrag an die Fünftklasser. Manuel Fischer und Emil Pröll aus Ulrichsberg sowie Daniel Altenhofer und Hannes Lauß aus Nebelberg nahmen die Herausforderung an und lernten nicht nur viel handwerkliches Können beim Bauen der Anlage dazu, sondern erlangten nebenher auch noch einiges Know-how über“s Bierbrauen. In 1700 Arbeitsstunden ist eine vollautomatische Anlage entstanden, der quasi nur noch die richtigen Zutaten gefüttert werden müssen.
„Heute schauen wir, ob das Bier trinkbar ist“, sagte Direktor Walter Jungwirth stellvertretend für alle Diplomarbeiten, die vorgestellt wurden, und nannte gleichzeitig Erfinder Thomas Alva Edison als Vorbild für die Schüler und Lehrer: „Auch wir trauen uns, Ideen zu realisieren.“
Die Sieger
Eine Jury kürte im Übrigen die Bierbrauanlage vor der Katoffelschneidemaschine zum Siegerprojekt aus dem Fachbereich Automatisierungstechnik. Im Bereich Betriebsinformatik hat das Team Thomas Ilk, Michael Rothbauer und Bernhard Weinbauer gewonnen. Die drei haben eine flugfähige Drohne nicht nur selbst gebaut, diese kann auch über den Computer, ein Smartphone oder Tablet gesteuert werden.
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