Polyschüler tüffteln an Prototyp für Elektro-Roller mit Photovoltaik-Antrieb

Martina Gahleitner, 02.03.2016 06:30

NEUFELDEN. Fächerübergreifendes, projektbezogenes Arbeiten ist an der Polytechnischen Schule Neufelden ja keine Neuheit. Was sich Schüler und Lehrer dieses Jahr vorgenommen haben, geht aber weit über den normalen Lehrplan hinaus: Sie planen und bauen einen Elektro-Roller, der mittels Photovoltaik-Energie angetrieben wird.

1 / 3 PTS-Schüler aus vielen Fachbereichen arbeiten für den Elektro-Roller zusammen.

Im Technischen Zeichnen entstanden die ersten Ideen und Skizzen, wie der E-Roller ausschauen soll. Bis Weihnachten war der Prototyp auf Papier fertig, dann ging's in der Metallwerkstatt weiter: Aus Eisenteilen haben die Polyschüler den Rahmen zusammengeschweißt, erzählt der Fachbereichsleiter Metalltechnik, Günter Hartl. „Wir haben alles in den Werkstätten selbst machen können. Für den Original-Roller aus Aluminium wird dieser Eisen-Rahmen dann eins zu eins übernommen.“

Momentan arbeiten die junge Tüfftler daran, den Roller zum Laufen zu bringen. Dazu erklärt Lehrer Arnold Huss vom Fachbereich Mechatronik: „Die Schüler haben die Steuerungskomponenten im Modell an Motoren von CD-Laufwerken geplant und getestet. Vom Prinzip her ist es das Gleiche, wie beim Motor für den Roller.“ Dieser darf maximal 25 km/h auf die Räder bringen, muss sich bei Bremsvorgängen und Unfällen automatisch abschalten und auch das Anschieben gehört berücksichtigt. „Um die Sensorenwerte zu bestimmen, werden noch viele Testrunden im Hof gedreht werden müssen“, meint Huss.

Als letzte Gruppe kommen dann die Elektroniker zum Zug: Sie werden dafür sorgen, dass der E-Roller mittels Solar-Paneel aufgeladen werden und somit zu 100 Prozent energieautark fahren kann. „Von der Idee bis zur fertigen Umsetzung sind die Schüler überall eingebunden, jeder in seinem Bereich. Das bringt man sonst kaum zusammen“, ist Arnold Huss von diesem Projekt überzeugt.

Viele Schüler beteiligt

Auch PTS-Direktor Heinz Peherstorfer ist solch projektbezogenes Arbeiten ein Anliegen: „Wir wollten so viele Schüler wie möglich involvieren. Deshalb wird es in Deutsch oder Englisch Referate zum Projekt geben und der Fachbereich Handel/Büro übernimmt über die Übungsfirma die Abrechnung.“ Für so ein ambitioniertes Vorhaben braucht es außerdem die Unterstützung von Betrieben, die dem Ganzen aber aufgeschlossen gegenüber stehen: Sport Haderer hat den Schülern etwa das Umspeichen gezeigt; von der Energiemodellregion gab es ein kostenloses PV-Paneel; und der Vater eines Schülers zeigt die Alu-Schweißtechnik. Die Jugendlichen sind ohnehin mit Begeisterung dabei, „sie wollen den E-Roller auf jeden Fall bis Schulschluss fertig haben“, sagt Peherstorfer.