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Omadienst sucht Leihomas für den Bezirk Linz-Land

Silke Kreilmayr, 04.03.2019 18:06

LINZ-LAND. Die Kinderbetreuung ist für Familien wie Gemeinden eine große Herausforderung. Da immer mehr Jungfamilien in den Speckgürtel ziehen, ist auch die Nachfrage nach Leihomas ungebrochen. Der Leihomadienst sucht daher Verstärkung. Tips hat Annemarie Nahringbauer, eine Leihoma aus Leidenschaft, in Neuhofen besucht.

Franziska (4), Florian (1) und Johannes (6) mit Leihoma Annemarie Nahringbauer (Foto: privat)
Franziska (4), Florian (1) und Johannes (6) mit Leihoma Annemarie Nahringbauer (Foto: privat)

„Ich hab ganz langsam angefangen. Ich hab mir zwei Monate Eingewöhnungsphase erbeten, das war mir wichtig. In dieser Zeit bin ich immer gemeinsam mit der Mutter bei den Kindern gewesen. Inzwischen vertrauen sie mir uneingeschränkt“, berichtet Annemarie Nahringbauer über ihren Start als Leihoma vor fünf Jahren.

Seit damals arbeitet sie für zwei Familien mit je drei Kindern. Sie macht das im Schnitt zwei Tage in der Woche und hat „keinen einzigen davon bereut“.

Im Gegensatz zu klassischen Betreuungsformen oder auch Tagesmüttern bleiben die Kinder mit der Leihoma in der Regel zu Hause, also in ihrer gewohnten Umgebung. Sie haben dort ihre Spielsachen, eventuell ihre Geschwister und Haustiere – das ist für viele Familien eine Erleichterung.

Ungeteilte Aufmerksamkeit

Annemarie Nahringbauer geht mit den Kindern, Johannes (6) und Franziska (4), viel an die frische Luft, in den Wald oder baden in der Krems. „Das lieben sie alle“, erzählt die rüstige Pensionistin.

Der kleine Florian (1) bleibt in der Zwischenzeit bei der Mutter, da sich diese noch im Mutterschutz befindet. „Sie ist so froh, wenn ich mit den größeren Kindern für eine Weile aus dem Haus bin, damit sie alles wieder auf Vordermann bringen kann. Und ich bin genauso froh, weil ich mit den Kindern die Natur entdecken kann“, so Nahringbauer.

Und auch die Kinder schätzen die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Leihoma. „Die ungeteilte Aufmerksamkeit ist etwas, wofür Eltern leider selten Zeit haben. Die Leihoma muss nichts nebenbei machen. Sie muss sich nicht um den Haushalt kümmern, sie muss für niemanden kochen und hat auch keine sonstigen Verpflichtungen“, erklärt Evi Kapplmüller, die den Omadienst des Katholischen Familienverbandes leitet.

Die Oma entscheidet, wie viel Zeit sie investieren will

Die Oma kann auch für sich selbst bestimmen, wie viel Zeit sie in diese Tätigkeit investieren will oder kann. „Die meisten Anfragen von Familien sind für unter der Woche am Nachmittag, selten am Abend und selten am Wochenende. Das ist ja für die Omas auch nicht befriedigend, wenn sie nur als Babysitterin am Abend kommen, wenn die Kinder schlafen. Die Omas wollen ja − genau wie die Kinder − spielen“, sagt Kapplmüller. Und Annemarie Nahringbauer stimmt ihr voll und ganz zu.

Ihre zweite Familie begleitet die Neuhofener Leihoma schon seit 2014. Alle drei Jungs gehen bereits zur Schule. „Nur der Jüngste kommt donnerstags nach der Volksschule noch kurz zu mir, um die Zeit zu überbrücken, bis ihn seine Mama abholen kann“, sagt Annemarie, die praktischerweise gegenüber der Volksschule wohnt.

Als die Kinder kleiner waren, ist sie aber auch zu der Familie ins Haus gekommen. Dass ihr die Arbeit Spaß machen würde, stand außer Frage. „Ich war alleinerziehend und hab 40 Jahre im Verkauf gearbeitet, auch samstags. Zum Glück hat mir meine Mutter viel geholfen. Als ich dann in Pension gegangen bin und die Zeit mit meinen Enkeln verbringen durfte, war das für mich das Paradies.“

Inzwischen sind ihre Enkerl schon 20 und 22 Jahre alt. „Als mich dann vor fünf Jahren eine Bekannte − übrigens die richtige Oma der drei Buben − gefragt hat, ob ich das machen will, hab ich nicht lange gezögert.“ Und dann wurden aus zwei Monaten Eingewöhnungsphase fünf Jahre.

22 Jahre Omadienst in Oberösterreich

Den Omadienst gibt es in Oberösterreich seit 22 Jahren, und er ist stetig gewachsen. Derzeit sind in ganz Oberösterreich gut 390 Leihomas aktiv. Den Dienst über den Verband zu machen hat für die Omas folgende Vorteile: Sie sind haftpflicht- und unfallversichert, können Weiterbildungen besuchen und haben ein Netzwerk von Gleichgesinnten. Die Familien zahlen den Omas 6 bis 10 Euro in der Stunde, das wird individuell vereinbart. Zu Beginn der Tätigkeit besuchen die Leihomas ein Basisseminar und einen Kindernotfallkurs.

Mitgliedschaft beim Verband

Familien, die eine Leihoma engagieren, müssen beim Verband gemeldet sein und den Mitgliedsbeitrag von 17 Euro im Jahr zahlen. Zudem kommt − bei gelungener Vermittlung − ein einmaliger Betrag von 35 Euro dazu. Trägerverein ist der katholische Familienverband. Die Religionszugehörigkeit spielt aber keine Rolle.

Infos für Leihomas und solche, die es werden wollen:

Tel.: Evi Kapplmüller: 0732 / 7610-3432

www.omadienst.at

omadienst-ooe@familie.at


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