In vier Jahren Lehre zum perfekten Roboterprogrammierer
NEUSTIFT. Ein kleines, familiäres Unternehmen in Neustift setzt einen innovativen Schritt Richtung Zukunft: Ab Herbst 2020 wird bei ROWA Automation der erste Lehrling zum Roboter/SPS-Programmierer ausgebildet.
Es ist laut dem Firmenchef ein österreichweit einmaliges Angebot, dass Jugendliche Roboterprogrammierung und SPS-Technik nicht in einer HTL, sondern als Lehrberuf erlernen können. „Wir investieren gerne vier Jahre und haben dann eine ausgebildete Fachkraft in unserem Betrieb“, erklärt Hermann Wallner, der von Neustift aus Software-Dienstleistungen im Bereich Automatisierung anbietet.
Basis der Lehre ist jene des Mechatronikers mit dem Spezialmodul Robotik und SPS-Technik (speicherprogrammierbare Steuerung), das bei ROWA vertiefend vermittelt wird. Für die Ausbildung wird stark mit regionalen Unternehmen kooperiert, Biohort ist etwa Partnerbetrieb von ROWA.
Auf Wachstumskurs
Hermann Wallner hat das Unternehmen 2013 gegründet, 2018 wurde der erste Mitarbeiter eingestellt – jetzt sind es sechs. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Lehrling aufzunehmen“, kündigt der Unternehmer an. Auch räumlich will man weiter wachsen und zusätzlich einen Raum einrichten, in dem ein Roboter zum Testen und Probieren bereitsteht. „Wenn man diesen in natura sieht, kann man sich das Ganze viel besser vorstellen“, ist Wallner überzeugt.
ROWA bietet als Software-Dienstleister im Bereich Automatisierung von der virtuellen Konzepterstellung über die Inbetriebnahme vor Ort bis hin zur Serienreife alles aus einer Hand. „Wir sind hauptsächlich in der Automobilindustrie tätig, wollen aber auch den Bereich Sondermaschinenbau ausbauen“, denkt Hermann Wallner etwa an Speicher- und Batteriebau. Von ROWA programmierte Anlagen sind in regionalen Betrieben ebenso im Einsatz, wie in Deutschland oder auch in China. „Unsere Lehrlinge müssen also auch reisefreudig sein“, sagt der Firmenchef und ergänzt: „Jedes Projekt ist anders, bei uns wird es nie fad.“
Spaß mit Robotern
Wallner denkt aber noch weiter: „Wir wollen als Unternehmen in die Köpfe der Leute reinkommen: Wenn jemand an Automatisierung denkt, soll er an ROWA denken.“ Neben Postings und Kurzvideos in den sozialen Medien, soll schon bei den Kleinsten angesetzt werden: Mit einem Spieleroboter als „Einstiegsdroge“ zum Programmieren an den Schulen und Wettbewerben will ROWA das Interesse an der Robotik wecken.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden