NEUZEUG. Langläufer Siegfried Mayr ist bei den Spielen in der Ramsau (Steiermark) nicht zu schlagen und gewinnt sowohl den Berweb über 7,5 Kilometer, als auch jenen über die 10-Kilometer-Strecke.
Der 41-jährige Neuzeuger startete bereits zum vierten Mal bei den Special Olympics Weltwinterspielen und holte seine Medaillen Nummer sieben und acht. Damit gehört Siegi Mayrt weltweit zu den erfolgreichsten Sportlern bei den Mentalbehinderten.
Per Zufall zum Langlauf
Die Leidenschaft zum Langlauf ist zufällig entstanden. Am Hochkar bestritt er auf alten Latten sein erstes Rennen. „Da habe ich alle abgehängt“, erinnert sich Siegi an das Jahr 1995. Der Österreichische Behindertensportverband (ÖBSV) wurde auf ihn aufmerksam. Vater Siegfried Mayr fördert seinen Sohn unermüdlich, die Technik wurde auch dank Trainer Josef Hones verbessert. In Österreich ist Siegi, der stets für den ÖBSV-BBRZ Linz an den Start geht, seit vielen Jahren ungeschlagen und feiert auch international beachtliche Erfolge.
Sportliche Eltern
Das sportliche Talent wurde dem Neuzeuger in die Wiege gelegt. Vater Siegfried Mayr sen. – pensionierter Gendarmerie-Beamter – ist Berg- und Skiführer. „Siegi hat für alle Dinge etwas länger gebraucht. Wir haben ihn trotzdem immer überallhin mitgenommen“, erinnert sich Mutter Herta Mayr an Wanderungen, Bergtouren und die ersten Skifahrversuche ihres Sohnes. Komplikationen bei der Geburt im April 1975 führten dazu, dass bei Siegi Gehirnzellen abstarben. Er lernte spät zu sprechen und machte nur langsam Fortschritte. Beim Besuch der Vorschule stellte sich rasch heraus, dass Siegi überfordert war und daher ein Besuch der allgemeinen Volksschule nicht möglich war. Deshalb besuchte er die Sonderschule St. Isidor in Leonding. Seit mehr als 25 Jahren wird der heute 41-Jährige von der Lebenshilfe in Steyr betreut, wo er im Wohnhaus Gleink zu Hause ist. Die Lebenshilfe ermöglicht ihm auch eine Beschäftigung bei MAN Steyr im Bereich Ersatzteile.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden