Verena und Marlene Hieslmair sowie Katharina Lackinger spielen bei der Faustball Frauen Weltmeisterschaft

Tips: Seit wann spielt ihr Faustball?

Verena Hieslmair: Meine Schwester und ich spielen seit wir circa sechs Jahre alt sind. Kathi kennen wir seit unserer Jugend. Sie ist zu unserem Verein gekommen, als sich ihr Verein aufgelöst hat.

Tips: Ist das eure erste WM-Teilnahme?

Verena: Nein, wir waren alle drei bereits bei der Jugend-Weltmeisterschaft 2012 in Kolumbien und sind mit Österreich Weltmeister geworden. 2014 waren Marlene und ich bei der Jugend-WM in Brasilien und Kathi bereits bei der Frauen-WM in Dresden, beide Teams sind Vize-Weltmeister geworden. 2016 waren wir alle drei bei der Frauen-WM in Brasilien. Da hatten wir leider etwas Pech und wurden nur Fünfter. Insgesamt ist es heuer für Marlene und mich die achte Nominierung fürs Nationalteam und für Kathi ist es die zehnte.

Tips: Wie oft findet eine Faustball Frauen Weltmeisterschaft statt?

Verena: Seit 2014 alle zwei Jahre, davor fand sie nur alle vier Jahre statt. Es wird sich aber an dieser Regelung noch etwas ändern, weil Frauen ab 2021 auch bei den World-Games, die alle vier Jahre stattfinden, mitspielen dürfen.

Tips: Wie viele Mannschaften sind bei einer Weltmeisterschaft dabei?

Verena: Es sind immer unterschiedlich viele – heuer sind es elf Teams. Es wird eine von den größten Frauen Faustball Weltmeisterschaften. Österreich ist auch bekannt für coole und große Weltmeisterschaften.

Tips: Wie bereitet ihr euch auf die WM vor?

Verena: Das normale Training jeden Freitag am Sportplatz in Nußbach läuft weiter. Zusätzlich haben wir ein einwöchiges Nationalteam-Trainingslager in Faak am See absolviert. Trainingstage und -wochen haben wir auch unter dem Jahr immer. Zusätzlich absolvieren wir vor der WM Abendtrainings in Linz. Dazu kommt noch ein Trainingsplan mit Kraft- und Lauftrainings.

Tips: Das hört sich nach sehr viel Disziplin an.

Verena: Ja, Disziplin ist erforderlich und das Training mit dem Studium zu kombinieren ist auch eine Herausforderung.

Tips: Was studiert ihr?

Verena: Kathi und ich studieren Sport in Wien beziehungsweise Salzburg. Meine Schwester absolviert derzeit ein Praktikum im Rahmen ihres Physiotherapie-Studiums und ist in ganz Oberösterreich unterwegs. Jedes Wochenende fahren wir zu den Trainings und Meisterschaften heim, da geht viel Zeit drauf, aber man macht das gerne.

Tips: Warum spielst du so gerne Faustball und investierst so viel Zeit in das Training?

Verena: Wir sind relativ sportlich erzogen worden und haben fast alle Sportarten ausprobiert, die es gibt. Das war unsere Freizeitbeschäftigung und das nimmt man mit. Zudem ist Faustball eine Mannschaftssportart. Wir haben schon früh gemeinsam mit Nußbachern in unserem Alter Faustball gespielt. Dann haben sich in der U12 erste Erfolge eingestellt und wir sind schnell in die Bundesliga gekommen, da waren wir erst 16 Jahre alt. Wir sind sogar Staatsmeister geworden und wollten dann einfach nicht mehr aufhören. Es ist auch schön, wenn man sich am Wochenende sieht und beisammen ist. Ich glaube, es ist das gemeinsame Aufwachsen und das gemeinsame Ziel vor den Augen zu haben – und unser Trainer Hannes Hieslmair hat uns auch immer gepusht.

Tips: Wie ist die WM aufgebaut?

Verena: Nach dem Grunddurchgang, wo in zwei Gruppen jeder gegen jeden spielt, folgt eine Double-Elimination-Round um die Plätze für“s Halbfinale.

Tips: Was ist euer Ziel?

Verena: Wir sind sicher nicht die Top-Favoriten, das sind Deutschland und Brasilien. Unser Ziel ist aber auf jeden Fall eine Medaille. Ins Finale zu kommen und Weltmeister zu werden wäre natürlich der Hammer! Wenn man vor den heimischen Fans spielt, ist das etwas Besonderes und wir freuen uns darauf!