Die Welt-Elite der Ocarinaszene trifft sich zur Abschiedsparty in Oberkappel

Martina Gahleitner, 17.07.2018 16:20

OBERKAPPEL. Hans Rotter ist nach eigenen Worten „fanatisch“, wenn es um Ocarinas geht. Seit mehr als 20 Jahren sammelt er Exemplare aus aller Welt und zugleich unglaubliches Wissen rund um dieses Musikinstrument. Und präsentiert dies alles im eigenen Ocarinamuseum und im Fachgeschäft. Hier erklingt allerdings bald der Schlussakkord: Am Samstag öffnet das Ocarina-Musikhaus in Oberkappel mit internationalen Gästen zum letzten Mal seine Türen.

1 / 5 Ocarinas aus aller Welt und aus verschiedensten Epochen hat Hans Rotter im Ocarinamuseum gesammelt. Unter anderem ist hier auch die älteste Ocarina aus dem Jahr 1836 von Erfinder Giuseppe Donati zu sehen. Foto: Rotter

Die Welt der Ocarina haben Hans und Karin Rotter nach Oberkappel gebracht, indem sie eine alte Autowerkstatt zum Musikhaus umgebaut haben. Jetzt hält den leidenschaftlichen Musiker hier allerdings nichts mehr – seine Frau ist im Vorjahr tragisch verunglückt. Seither ist das Ocarinamuseum geschlossen. Aber für das große Finale gibt es wieder Führungen durch die vielfältige Welt der Ocarina. Nicht zuletzt, weil sich internationale Gäste und hochkarätige Musiker für die Abschiedsparty angesagt haben.

Weltbeste Musiker zu Gast

„Die Elite der Ocarina-Szene trifft sich am Wochenende hier im Mühlviertel“, freut sich Rotter etwa auf Satoshi Osawa aus Japan, der zum ersten mal eine Master Class in Europa gibt; auf Zhao Fang, die zu den weltbesten Ocarina-Spielerinnnen gehört; auf den Ocarina-Virtuosen und langjährigen Freund des Hauses Giampiero Lucchini aus Italien; oder auf weitere Gäste aus Japan, Taiwan, China, Indien, Belgien, Italien.

Haus voll Musik

Dazu kommen Oberkappler Blasmusiker und Volksmusiker, die das ganze Haus erklingen lassen. „Es wird wirklich schön werden – eine einmalige Abschiedsparty, wie es sie nicht mehr geben wird“, ist Hans Rotter überzeugt, der mitten in intensiven Vorbereitungsarbeiten steckt.

Weltenbummler dank der Ocarina

Die Schätze aus dem Museum sind zum Großteil bereits reserviert für Museen in China oder Amerika, verrät der Inhaber, der auch schon in Südindien oder in England ein Musikhaus mitsamt Ocarina-Werkstatt geleitet hat. „Die Ocarina hat uns viel rumgebracht“, erzählt der Weltenbummler. Jedes Jahr verbringt er ein paar Monate im Ausland und besucht auch viele Festivals. Da kennt man eben die Szene, die sich jetzt ein Stelldichein in Oberkappel gibt.