
KITZBÜHEL/TIROL. Kommende Woche findet wieder das Traditionsturnier in Kitzbühel statt. Obwohl der Rangliste nach die Favoriten aus anderen Ländern kommen, kann man heuer auf Erfolge der österreichischen Tennisprofis hoffen. (Der Beitrag wurde am 29.07.2023 um 14:00 aktualisiert.)
Der Kreis der Spieler, die das Tennisturnier gewinnen können, ist groß wie schon länger nicht mehr. Dazu zählen auch die Österreicher. Für Spannung ist gesorgt.
Der Favoritenkreis
Leider musste der Titelverteidiger Roberto Bautista Agut wegen eines Reitunfalls, der sich wenige Tage vor dem Turnier ereignete, absagen. Der Spanier wäre der klare Favorit gewesen.
Doch auch die neue Nummer eins des Turniers, Tomas Martin Etcheverry, ist gut in Form und erreichte heuer beim Grand Slam in Paris das Viertelfinale. Trotz der Niederlage in Bastad letzte Woche wird mit ihm zu rechnen sein. Der Deutsche Yannick Hanfmann wird ebenso ein Wort um den Titel mitreden. Die Höhenlage in Kitzbühel liegt ihm: Die Nummer zwei des Turniers stand 2020 im Finale, im letzten Jahr im Semifinale. Pedro Cachin, die Nummer drei des Turniers, reist mit seiner besten Platzierung in der Weltrangliste (Rang 49) an. Der Sieg in Gstaad (Schweiz) letzte Woche macht den Argentinier zum Sieganwärter.
Sebastian Ofner in Top-Form
Sebastian Ofner hat als Nummer 4 des Turniers ein Freilos in der ersten Runde. Die österreichische Nummer eins ist seit Beginn des Jahres in Top-Form und bringt konstant seine Leistung. Im ATP Race, also in der heurigen Jahreswertung wird Ofner gar auf Platz 35 geführt. Zuletzt erreichte er in Bastad das Viertelfinale und gewann das Challenger Turnier in Salzburg. Mit dem Publikum im Rücken ist ihm auch der Titel zuzutrauen.
Misolic und Thiem mit Wildcard im Hauptbewerb
Filip Misolic kam im Vorjahr ins Finale. Der mit einer Wildcard ausgestattete Spieler zeigte zuletzt auch ansteigende Form. Bei Dominic Thiem warten alle nur darauf, dass ihm der Knopf aufgeht und er Leistungen wie gegen Tsitsipas in Wimbledon wieder konstant über eine ganze Turnierwoche abrufen kann. Vielleicht gelingt ihm das ja gerade beim Heimturnier.
Die weiteren Österreicher
Weitere fünf Österreicher versuchen sich einen Platz im Hauptfeld über die Qualifikation zu erspielen. Neben den Routiniers Dennis Novak und Maximilian Neuchrist sowie Doppelspezialist Lucas Miedler, dürfen sich auch zwei Nachwuchshoffnungen mit guter Form in der Vorausscheidung beweisen. Der Staatsmeister Lukas Neumayer möchte an seine guten Leistungen beim Salzburg Challenger, wo er das Finale erreichte, anschließen. Der 17-jährige Joel Schwärzler, den Jürgen Melzer unter seine Fittiche genommen hat, komplettiert das Quintett. Der U-16 Europameister des vergangenen Jahres bekommt es in der ersten Qualifikationsrunde ausgerechnet mit Dennis Novak zu tun.
Starke Präsenz der Österreicher im Doppel
Österreich stellt mit den Kitzbühel-Siegern des Doppelbewerbs von 2021, Alexander Erler und Lukas Miedler, die Nummer eins des Turniers. Ein erneuter Triumph ist den beiden Doppelspezialisten auf jeden Fall zuzutrauen. Außerdem bilden noch Sam Weissborn und Philipp Oswald mit ihren jeweiligen Partnern aus Monaco bzw. Brasilien starke Doppelpaarungen. Vielleicht gelingt auch den beiden österreichischen, mit einer Wildcard ausgestatteten Paarungen Dominic Thiem mit Sebastian Ofner oder Filip Misolic mit Joel Schwärzler eine Überraschung.