Todesdrama am K2: Bergsteiger ließen jungen Mann sterben

Verena Beneder, LL.B. Gastautor Verena Beneder, LL.B., 10.08.2023 18:19 Uhr

Die Tragödie am K2, dem zweithöchsten Berg der Welt im Karakorum-Gebirge, hat die Frage nach Solidarität und Egoismus unter Bergsteigern aufgeworfen. Ende Juli ließen Bergsteiger einen pakistanischen Träger sterben, während sie den Gipfel stürmten.

Am 27. Juli 2023 ereignete sich das Drama am K2, einem Berg mit einer Höhe von 8.611 Metern. Während eine große Gruppe von Bergsteigern den Gipfel besteigen wollte, stürzte der 27-jährige pakistanische Hochträger Mohammad Hassan auf dem Weg nach oben ab. Der K2 gilt als einer der anspruchsvollsten Berge, die zu erklimmen sind. Der tragische Vorfall ereignete sich während des Aufstiegs zur Schlüsselstelle „Flaschenhals“, einem besonders gefährlichen Abschnitt auf dem Weg zum Gipfel.

Fehlende Solidarität am Berg

Die Berichte über das Drama zeichnen ein erschütterndes Bild. Während Hassan kopfüber in einem Fixseil hing, setzten die anderen Bergsteiger ihren Aufstieg unbeirrt fort. Selbst nachdem er über 45 Minuten lang in dieser lebensbedrohlichen Situation ausharren musste, wurde keine organisierte Rettungsaktion gestartet. Diese fehlende Solidarität führte dazu, dass der Träger letztendlich sein Leben verlor.

Reinhold Messner äußert Kritik

Reinhold Messner hat selbst sämtliche Achttausender bestiegen und äußert sich entsetzt. Er kritisiert den Wandel der Bergwelt, der sich vom Alpinismus zum Tourismus entwickelt hat. Messner erklärt, dass Solidarität früher am Berg selbstverständlich war und betont, den Berg nicht lediglich als Kulisse für persönliche Rekorde und Erfolge anzusehen.

Herausforderungen im modernen Bergsteigen

Der Vorfall am K2 wirft auch ein Licht auf die aktuellen Herausforderungen beim Bergsteigen. Sherpas und Hochträger ermöglichen es immer mehr Menschen, Berggipfel zu erreichen. Doch diese Entwicklung birgt auch Risiken. Die fehlende Erfahrung und Qualifikation vieler dieser „Gelegenheitsbergsteiger“ können nicht nur ihre eigene Sicherheit gefährden, sondern auch zu tragischen Situationen wie jener am K2 führen.

Während die Bergsteigergemeinschaft über die verlorene Solidarität debattiert, bleibt Mohammad Hassan, der pakistanische Hochträger, im Gedächtnis. Seine Familie wurde von der Bergsteiger-Gemeinschaft nach seinem tragischen Tod unterstützt.

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