BirdLife-Index: Vogelsterben in Österreich nahm zu – Fast die Hälfte verschwunden

Manuel Tonezzer Gastautor Manuel Tonezzer, 18.08.2023 17:05 Uhr

Laut einer neusten Zählung der Tierschutzorganisation „BirdLife“ haben die Bestände von Österreichs Feld- und Wiesenvögel in den letzten 24 Jahren um mehr als 40 Prozent abgenommen.

Die erste BirdLife-Zählung fand im Jahr 1998 statt, seither haben sich die Bestände stetig verringert. So geht aus dem „Farmland Bird Index 2022„, der 23 typische österreichische Vogelarten – sogenannte Indikatorarten - untersucht, hervor, dass sich der aktuelle Bestand auf einem Rekordtiefstand befindet. So sind seit 1998 47,4 Prozent der heimischen Kulturlandschaftsvögel verschwunden, zudem zeigen 20 der 23 Indikatorarten einen niedrigeren Indexwert als im Vorjahr.

Grauammer vor dem Aus – Trend bleibt negativ

Besonders betroffen ist dabei der Grauammer, dessen Art seit 1998 einen Bestandsrückgang von 95 Prozent hinnehmen muss. Ebenfalls zu den bedrohten Arten zählen das Rebhuhn, die Turteltaube sowie der Neuntöter, die allesamt einen Rückgang verzeichnen. Bei nur drei Indiaktorarten waren die Werte im Jahr 2022 größer als im Vorjahr.

Insgesamt bleibt der Trend also klar negativ, wodurch sich für 2022 ein Indexwert von 52,6 Prozent ergibt. Im Jahr 2021 lag dieser bei 59,9 Prozent, 2005 bei 92,5 Prozent.

Landwirtschaft und Klimawandel als Ursachen

Dafür ursächlich ist BirdLife zufolge die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft. Dazu gehören unter anderem das frühe und häufige Mähen von Wiesen, der Einsatz von Pestiziden sowie der Einsatz von schweren Maschinen. Darüber hinaus fordern auch die klimatischen Veränderungen ihren Tribut. Besserung könnte das neue Agrarumweltprogramm bringen, das eine Erweiterung der vorhandenen Naturschutzflächen gegenüber dem Vorjahr mit sich bringen soll.

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