Südkorea verbietet Produktion und Verkauf von Hundefleisch: Konsum von Hundefleisch bleibt unbestraft
SÜDKOREA. Das südkoreanische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das die Zucht und Schlachtung von Hunden für den Verzehr untersagt. Nach jahrelangen kontroversen Diskussionen beendet das Gesetz die traditionelle Praxis des Hundefleischkonsums.
Das Gesetz, das die Zucht, das Schlachten, die Verteilung und den Verkauf von Hunden für den Verzehr verbietet, wurde von beiden politischen Lagern Südkoreas unterstützt. Farmbesitzer, Restaurants, und andere Personen in der Hundebranche haben eine dreijährige Übergangsfrist, um ihre Geschäfte zu schließen oder umzustellen.
Konsum von Hundefleisch wird nicht bestraft
Gemäß dem Gesetz werden die Zucht, das Schlachten, die Verteilung und der Verkauf von Hunden und hundefleischhaltigen Produkten verboten. Der Konsum von Hundefleisch bleibt jedoch unbestraft. Damit trifft das Gesetz hauptsächlich Hundezüchter oder -verkäufer. Verstöße gegen das Gesetz können mit bis zu drei Jahren Gefängnis oder einer Geldstrafe von bis zu 30 Millionen Koreanischen Won (etwa 21.000 Euro) geahndet werden.
Proteste vor dem Präsidentenamt
Tierschutzaktivisten und internationale Menschenrechtsgruppen, darunter die Humane Society International, haben sich seit Jahren für das Verbot des Hundefleischhandels eingesetzt und Tiere von südkoreanischen Farmen gerettet. Das Gesetz stieß jedoch auch auf heftigen Widerstand vor allem bei Hundezüchtern und Geschäftsinhabern. Im November kam es zu Protesten vor dem Präsidentenamt, bei denen Landwirte ihre Hunde in Käfigen mitbrachten und drohten, sie freizulassen.
Konsumverhalten von Hundefleisch in anderen Ländern
In Südkorea hat der Konsum von Hundefleisch eine lange Tradition, ebenso wie in Teilen von Vietnam und Südchina. Dabei war das Hundefleisch insbesondere für die ärmere Schicht eine kostengünstige Proteinquelle. In den letzten Jahrzehnten ist der Konsum jedoch deutlich gesunken. Mit dem Anstieg der Haustierhaltung in städtischen Gebieten und einem generellen Wandel in der Wahrnehmung von Tieren hat sich der Konsum von Hundefleisch vor allem auf ältere Generationen verlagert. In einer Umfrage von 2022 lehnten 64 % der Befragten den Verzehr von Hundefleisch ab.
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