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EURO 2024: So wird Ralf Rangnick der zweite Rehhagel

Tips Logo Manuel Tonezzer, 27.06.2024 11:13

DEUTSCHLAND. Der Weg für die österreichische Fußballnationalmannschaft ins Finale der Europameisterschaft 2024 ist inzwischen gezeichnet. Ralf Rangnick hat dabei die Möglichkeit, für die größte Turnier-Sensation seit dem Jahr 2004 zu sorgen.

Ralf Rangnick führte Österreich in das Achtelfinale der EURO 2024. Schon mit einem Viertelfinaleinzug würde er Geschichte schreiben. Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Inzwischen ist Österreichs Turnierbaum ins Finale nach Berlin fix. Die Mannen von Cheftrainer Ralf Rangnick, die die „Todesgruppe“ D vor Frankreich, der Niederlande und Polen auf dem ersten Platz beendet haben, haben dabei den – zumindest auf dem Papier – leichteren Zweig erwischt. 

Dies lässt eine ganze Nation träumen, die Chancen für eine Sensation wohl noch nie so groß. Ralf Rangnick könnte dabei in die Fußstapfen von Otto Rehhagel treten, der mit Griechenland 2004 den überraschenden Titel gewinnen konnte. Und auch wenn fußballerisch Welten zwischen den Trainern und Teams liegen, könnte sich ein spektakulärer Titelgewinn durchaus wiederholen. 

Auftakt gegen die Türkei

Bei allen Gedankenspielen wird Rangnick seine Jungs aber auf dem Boden halten und von Spiel zu Spiel blicken. Dass ihn Rechenspiele nicht groß interessieren, ließ er in der Vergangenheit schon häufiger anklingen. Nichtsdestotrotz lässt sich ein Blick auf den Weg ins Endspiel werfen: Und er beginnt in Leipzig.  Dort trifft Österreich am Dienstag, dem 2. Juli, auf die Türkei.

Die Türken bekommen dabei die Gelegenheit zur Revanche für die 1:6-Klatsche, die Österreich dem Team noch im März zugefügt hat. Die Türkei hatte in ihrer Gruppe F durchaus Probleme und erlitt nach einem guten Start gegen Georgien eine deutliche 0:3-Niederlage gegen Portugal, bei der sich die Montella-Elf nicht mi Ruhm bekleckerte. Auch im letzten Gruppenspiel gegen Tschechien mühte man sich trotz fast 70-minütiger Überzahl erst spät zu einem 2:1-Sieg – und musste dafür auch Opfer bringen.

So wird Spielmacher und Schlüsselspieler Hakan Calhanoglu im Duell mit Österreich fehlen. Er sah gegen Tschechien, wie neun seiner Teamkollegen, die Gelbe Karte und ist für die nächste Partie gesperrt. Das gleiche Schicksal erlitt Verteidiger Akaydin, der ebenfalls ausfallen wird. Damit stehen die Chancen für Österreich denkbar gut, das Viertelfinalticket zu buchen. Auch Buchmacher sehen Sabitzer & Co. in der Favoritenrolle. So sehr Österreich bislang in der Rolle des Geheimfavoriten und Außenseiters steckte, ist ein Sieg gegen die Türkei wohl fast schon Pflicht.

Mögliches Wiedersehen mit der Niederlande

In einem möglichen Viertelfinale würde Österreich entweder auf das stark und mutig aufspielende Rumänien oder die Niederlande treffen. Und auch wenn das Koeman-Team vor allem gegen Österreich deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb, hat die Mannschaft viel Qualität. Ein Weiterkommen gegen Rumänien ist für die Elftal ein Muss, trotz der durchwachsenen Gruppenphase gilt man hier als Favorit. Sollte „Oranje“ diese Rolle annehmen und die Aufgabe meistern, würde Österreich also erneut auf einen Gruppengegner treffen. Dies ist zwar nicht sonderlich attraktiv, aber – wie bereits gesehen – durchaus machbar. So konnte Österreich die Niederlande schon vor wenigen Tagen mit 3:2 besiegen und damit ein weiteres Ausrufezeichen setzen. Dass das Spektakel wiederholbar ist, sollte klar sein.

England könnte im Halbfinale warten

Würde Österreich die Hürde erneut nehmen, hieße der Halbfinalgegner entweder England, Slowakei, Italien oder Schweiz. Aufgrund der Formschwäche der Favoriten ist eine Überraschung auf dieser Seite des Turnierbaums zwar nicht auszuschließen, vor allem die individuelle Qualität der Briten sollte die Southgate-Elf aber zumindest ins Semifinale tragen. Auch Titelverteidiger Italien ist solch ein Sprung noch zuzutrauen, es bedarf aber einer erheblichen Leistungssteigerung.

Gegen England würde Österreich wohl wieder die Außenseiterrolle annehmen. Vor allem weil ein Halbfinaleinzug der Briten zeigen würde, dass diese ihre Normalform gefunden hätten. Dass Rangnick sein Team aber durchaus auch gegen stärkere Teams einstellen kann, ist längst kein Geheimnis mehr. Ein 2:0-Erfolg gegen Italien, ein 1:1-Remis gegen Belgien, ein 2:0-Triumph über Deutschland sowie die zuletzt nur knappe 0:1-Niederlage gegen Frankreich und der 3:2-Sieg über die Niederlande sollten Bände sprechen. Österreich kann Favoritenteams gefährlich werden und gefällt sich in dieser Rolle auch gut.

Das Endspiel in Berlin

Dass in einem Endspiel alles möglich ist, steht auch fest. Dabei ist es relativ egal, ob der Gegner dann Spanien, Deutschland, Portugal oder Frankreich heißt. Im Berliner Olympiastadion würde Österreich in jedem Fall ein Spektakel abbrennen, das Team nur so vor Selbstvertrauen strotzen. Der Titel wäre dann in Griffweite und Rangnick könnte den größten Erfolg seiner langen Karriere feiern. Bis dahin wären es noch drei Spiele – die eine ganze Nation zumindest zum Träumen einladen.

Bei aller Euphorie darf aber nicht vergessen werden, dass dies nur ein mögliches Szenario für einen Finaleinzug wäre und dieser auch alles andere als gewiss ist. Selbst mit einem Viertelfinaleinzug würde Rangnick mit Österreich bereits Geschichte schreiben - und dafür verdient gefeiert werden.


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