Feuer im taiwanesischen Kernkraftwerk Maanshan: Schwarzer Rauch alarmiert Bevölkerung
TAIWAN. In einem dramatischen Zwischenfall brach am Donnerstagvormittag im Kernkraftwerk Maanshan ein Feuer aus. Dichter schwarzer Rauch stieg über dem Kühlturm auf, während Einsatzkräfte mit Hochdruck gegen die Flammen kämpften. Der Betreiber Taipower versichert, dass keine Strahlung ausgetreten sei, doch die Sorgen der Bevölkerung wachsen.
Gegen 11 Uhr Ortszeit wurden die Bewohner von Hengchun durch aufsteigenden schwarzen Rauch aus dem Maanshan-Kraftwerk alarmiert. Das Feuer brach im Kühlturm auf der Südseite des Werks aus, etwa 50 Meter von Block 2 entfernt. Sofort rückte die Feuerwehr mit einem Großaufgebot an, um den Brand zu bekämpfen. Der Betreiber Taipower betonte, dass die Sicherheit des Reaktorkerns nicht beeinträchtigt sei und keine Strahlung ausgetreten ist. Der Brand konnte inzwischen unter Kontrolle gebracht werden.
Maanshan: Das letzte aktive Kernkraftwerk Taiwans
Das 1984 in Betrieb genommene AKW Maanshan befindet sich nahe der Stadt Hengchun und ist das letzte verbliebene Kernkraftwerk des ostasiatischen Landes. Von den ursprünglich drei Reaktorblöcken erzeugt nur noch Block 2 Strom. Block 1 wurde im Juli 2024 nach 40 Jahren Betrieb stillgelegt. Der verbliebene Reaktor soll im Mai 2025 endgültig vom Netz gehen, im Einklang mit Taiwans Ziel, bis 2025 aus der Kernenergie auszusteigen.
Sorgen und Fragen in der Bevölkerung
Obwohl Taipower versichert, dass keine Strahlung ausgetreten ist, bleibt die Bevölkerung besorgt. Der Vorfall wirft Fragen zur Sicherheit der verbleibenden Kernkraftwerke auf, insbesondere angesichts des bevorstehenden Atomausstiegs. Informationen zu möglichen Verletzten liegen derzeit nicht vor.
Dieser Vorfall könnte die Debatte über die Sicherheit und Zukunft der Kernenergie in Taiwan weiter anheizen, während das Land seinen Übergang zu erneuerbaren Energien beschleunigt.
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