Österreich holt Unentschieden gegen Deutschland in Krimi bei Handball EM-Qualifikation
WIEN. In der Qualifikation für die Handballeuropameisterschaft im nächsten Jahr gelang der österreichischen Nationalmannschaft mit einem 26:26 Unentschieden gegen Deutschland einen Achtungserfolg. Österreich war fast die ganze Spielzeit im Rückstand und schaffte in der letzten Minute unter dem frenetischen Beifall der über 6.000 Zuschauer in der Steffl Arena den Ausgleich.
Trainer Ales Pajovic, der im Mai seine Trainertätigkeit bei der österreichischen Nationalmannschaft beenden wird, stellte die österreichischen Handballnationalspieler perfekt auf den Gegner ein.
Österreich hält in Halbzeit eins gut dagegen
Österreich konnte von Anfang gut mit den durch Verletzungen geschwächten Mannschaft der Nachbarn mithalten. Die Deckung der heimischen Handballer stand gut und ließ bis zur 18. Minute nur fünf Treffer zu. Dazu trug auch Torhüter Constantin Möstl einiges bei, der insbesondere zu Beginn einige Gegentreffer vereitelte.
Im Angriff taten sich die Österreicher ob der offensiven Deckung der Deutschen schwer, lediglich das Spiel über Kreisläufer Tobias Wagner funktionierte verlässlich.
Die deutsche Handballnationalmannschaft konnte sich nicht wesentlich absetzen und ging mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause (11:13).
Ausgeglichene zweite Halbzeit
Am Anfang der zweiten Halbzeit steigerte sich Österreich offensiv. Die österreichischen Teamspieler wirkten entschlossener. Zudem erzielte Tobias Wagner weiterhin Treffer um Treffer.
Leider kassierten die Österreicher allzu oft im Gegenstoß schnelle Treffer. Es gelang selten, die deutschen Angriffe zu unterbrechen.
Es schien als ob Österreich nahe am Ausgleich wäre, doch dann machte der deutsche Torhüter Andreas Wolff Mitte der zweiten Halbzeit klare Chancen der Österreich zunichte. Deutschland stellte in der Folge von 20:19 auf 23:19.
Krimi am Ende
Dann der große Auftritt von Constantin Möstl. Mit einer starken Parade und zwei gehaltenen Siebenmetern hintereinander machte es Österreichs Schlussmann möglich, dass die Heimmannschaft auf 24:24 ausgleichen konnte.
Als es 26:25 für Deutschland stand und noch weniger als eine Minute zu spielen war, nahm Trainer Ales Pajovic das Time-Out. Tobias Wagner feuerte seine Kollegen an: „Wir holen uns einen Punkt. Das haben wir verdient.“
Tatsächlich holten die Österreicher im folgenden Angriff einen Siebenmeter heraus. Frimmel verwertete gegen Wolff. Der deutschen Mannschaft blieben noch 19 Sekunden. Doch der letzte Wurf drei Sekunden vor Schluss ging knapp über das Tor von Möstl.
Die Österreicher zeigten eine starke Mannschaftsleistung. Insbesondere Tobias Wagner spielte eine überragende Partie. Er erzielte acht Treffer und holte zusätzlich noch drei Siebenmeter heraus.
Andreas Wolff, Torhüter der deutschen Nationalmannschaft, sowie Trainer Alfred Gislason zeigten sich im ORF-Interview unzufrieden, ließen aber die Verletzten nicht als Ausrede gelten. Das Rückspiel findet bereits am Samstag in Hannover statt.
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