Proteste und Last-Minute-Sieg: Österreich gewinnt den ESC 2025
BASEL. Österreich hat den 69. Eurovision Song Contest für sich entschieden. Der Sänger JJ überzeugte Jury und Publikum mit dem Lied „Wasted Love“, einer eindrucksvollen Mischung aus klassischer Ballade und elektronischer Clubmusik.
Es ist der dritte Sieg für Österreich in der Geschichte des Wettbewerbs, nach Udo Jürgens (1966) und Conchita Wurst (2014).
Dramatisches Finale mit Last-Minute-Sieg
Das Finale war bis zum Schluss spannend. Lange lag Israel in Führung, bevor Österreich mit den letzten vergebenen Publikumsstimmen die Spitzenposition übernahm. JJ erzielte insgesamt 436 Punkte, gefolgt von Israel mit 357 und Estland mit 356 Punkten. Schweden, im Vorfeld als Favorit gehandelt, musste sich mit dem vierten Platz zufriedengeben.
Ein Abend voller Skandale und Showeffekte
Der Contest verlief nicht ohne Zwischenfälle. Während des israelischen Beitrags versuchten Aktivisten, die Bühne zu stürmen, wobei ein Crewmitglied mit Farbe beworfen wurde. Die Sängerin Yuval Raphael, die als Überlebende des Terroranschlags auf das Nova-Festival gilt, setzte ihren Auftritt unbeirrt fort. Die Proteste gegen Israels Teilnahme begleiteten die gesamte Veranstaltungswoche, auch mit Demonstrationen am Finalabend, bei denen die Polizei Tränengas und Wasserwerfer einsetzte.
Überraschungen im Halbfinale und prominente Gäste
Insgesamt nahmen 37 Länder teil, von denen 26 das Finale erreichten. Zu den Überraschungen zählte das Ausscheiden Australiens im Halbfinale. Beiträge aus Portugal, Lettland und den Niederlanden thematisierten Flucht, Migration und Umweltthemen. Während des Finales sorgten Gastauftritte ehemaliger ESC-Stars für Stimmung, darunter eine Videobotschaft von Céline Dion. Zwei frühere Fanlieblinge, Baby Lasagna und Käärijä, traten in einem humorvollen Showduell gegeneinander an. Der Vorjahressieger Nemo trat mehrfach auf und überreichte schließlich die Trophäe an den neuen Gewinner.
Österreich richtet 2026 den ESC aus
Mit dem Sieg wird Österreich im kommenden Jahr den Eurovision Songcontest 2026 austragen. Als mögliche Gastgeberstadt gilt erneut Wien, das bereits zweimal Austragungsort des ESC war. JJ, der klassische Musik studiert und unter seinem bürgerlichen Namen Johannes Pietsch bereits an „The Voice UK“ teilgenommen hatte, schrieb „Wasted Love“ gemeinsam mit Teodora Spiric und Thomas Turner.
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