Pension mit 40: So sparen sich junge Menschen reich
WELT. Immer mehr junge Menschen suchen nach Alternativen zum klassischen 9-to-5-Job. Statt erst mit 67 Jahren in den Ruhestand zu gehen, träumen viele davon, deutlich früher finanziell unabhängig zu sein. Dabei setzen sie auf ein radikales Konzept: den Frugalismus. Diese Bewegung gewinnt weltweit immer mehr Anhänger. Doch was steckt dahinter?
Frugalisten verdienen meist sehr gut, leben jedoch bewusst sehr sparsam. Sie leben in der Regel deutlich unter ihren Verhältnissen. Statt Einkommen direkt zu konsumieren, wird intensiv gespart und investiert. Das Ziel: finanzielle Unabhängigkeit – möglichst früh. Die Grundidee stammt aus der sogenannten FIRE-Bewegung (Financial Independence, Retire Early), die in den USA entstanden ist, aber auch in Europa immer mehr Anhänger findet. Die Bloggerin Madame Moneypenny oder der Ex-Ingenieur Oliver Noelting (Frugalisten.de) gelten als deutschsprachige Pioniere des Trends.
Hohe Sparquote notwendig
Wer früh aus dem Berufsleben aussteigen will, muss viel sparen – am besten mehr als 50 Prozent des Einkommens, als ideal gelten 70 Prozent vom Nettoeinkommen. Möglich ist das vor allem bei gutbezahlten Jobs und mit konsequentem Minimalismus.
Private Vorsorge ist das A und O
Kritiker warnen: Frugalismus sei ein Wohlstandsphänomen. Nicht jeder könne einen so hohen Anteil von seinem Gehalt zurücklegen. Auch gesundheitliche Risiken und soziale Isolation sind bei zu frühem Ausstieg nicht zu unterschätzen. Wichtig ist vor allem die private Vorsorge, denn wer frühzeitig aussteigen möchte, zahlt nur wenig in das staatliche Pensionssystem ein.
Fazit
Frugalismus ist mehr als nur Sparen – es ist ein Lebensmodell und eine Lebenseinstellung. Für viele wirkt es befreiend, für andere unrealistisch. Wer den Weg geht, sollte sich intensiv mit Finanzen und Risiken beschäftigen. Vorzeitiger Ruhestand mit 40 ist möglich – aber kein Selbstläufer.
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