Schlangenalarm auf Ibiza und Mallorca

Die Hufeisennatter ist für den Menschen zwar nicht giftig, wird auf den Balearischen Inseln -insbesondere auf Ibiza – allerdings zu einem Problem. Denn die Art ist auf den Balearen nicht heimisch, für das dortige Ökosystem also gefährlich. Vor allem die Balearen-Eidechse, eine endemische und vom Aussterben bedrohte Art, ist dadurch besonders gefährdet. Denn die Hufeisennattern breiten sich unkontrolliert aus, Berichte über Sichtungen hätten sich laut dem Nachrichtenprotal „stol.it“ zuletzt gehäuft.

Sichtungen werden mittlerweile täglich aus Gärten, Feldern, Parks und Privathäusern gemeldet, aber auch im Meer. Die auf Ibiza gesichteten Exemplare sind mit bis zu 1,8 Metern deutlich größer als üblich.

Die Ursprünge der Invasion gehen auf die frühen 2000er-Jahre zurück. Damals gelangten die ersten Schlangen versehentlich auf die Insel. Sie haben sich in den Wurzeln von Olivenbäumen versteckt, die vom spanischen Festland importiert wurden. Anfangs wurde gegen die Tiere nur wenig unternommen, was zu der Vermehrung beitrug.

Unterstützung von der Regierung gefordert

Um das Problem in den Griff zu bekommen, hat der Landtag der Balearen nun das spanische Ministerium für Ökologischen Wandel um Unterstützung gebeten. Für den Kampf gegen die Invasoren soll das Ministerium Fallen, Experten und Ausrüstungen finanzieren. Es soll für die Einhaltung des Gesetzesdekrets zum Schutz der Eidechsen der Balearen sorgen. Jährlich soll das Ministerium 500 Fallen anschaffen. Außerdem sollen die fünf Gemeinden Ibizas und Formentera pro Jahr je 100, also 600 Fallen erhalten.

Obwohl vor allem Ibiza betroffen ist, sollen sich Schlangensichtungen laut der „Mallorca Zeitung“ auch auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca häufen. Dort wurden nicht nur auf der Hauptinsel, sondern auch auf der kleinen Nebeninsel Dragonera Hufeisennattern Schlangenarten entdeckt – und schon im Mai 95 Fallen aufgestellt.