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Paris-Aus für Nightjet: Frankreich streicht Förderung – ÖBB-Nachtzüge nicht rentabel genug

Tips Logo Thomas Leitner, 29.09.2025 11:55

ÖSTERREICH. Das Ende einer europäischen Reisevision: Die ÖBB müssen die gefragten Nightjet-Verbindungen von Wien und Berlin nach Paris Ende 2025 streichen. Frankreich stoppt die Millionenhilfe, da der Nachtzugbetrieb nicht rentabel ist.
 

Nightjet (Foro: ÖBB/Eisenberger)
Nightjet (Foro: ÖBB/Eisenberger)

Die beliebten Nachtzugverbindungen der ÖBB von Wien und Berlin nach Paris werden ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 nicht mehr angeboten. Dies bestätigte der größte europäische Nachtzuganbieter, nachdem das französische Verkehrsministerium in Paris die SNCF Voyageurs über die Einstellung der staatlichen Leistungsbestellungen für das Jahr 2026 informiert hatte.

Die ÖBB bedauern diesen Schritt zutiefst, da Nachtzüge, insbesondere über so weite Distanzen, nur in enger Partnerschaft mit internationalen Bahngesellschaften betrieben werden können. Mit dem Rückzug der französischen Partner ist eine Aufrechterhaltung der beiden Linien nicht mehr möglich.

Stopp der Millionenhilfe als Knackpunkt

Die Gründe für das überraschende Aus liegen primär in Frankreich: Die Wiederbelebung der Linien wurde maßgeblich durch staatliche Fördergelder der französischen Regierung unterstützt, die nun im Rahmen von Budgetschwierigkeiten gestrichen werden sollen. Laut Medienberichten wurde die Entscheidung, die Millionenhilfe für die Nachtzüge nach Berlin und Wien zu beenden, bereits im Sommer auf Ministerebene getroffen. Verantwortliche der SNCF erklärten demnach, der Staat als Anteilseigner verlange einen rentablen Betrieb, der ohne erhebliche Anstrengungen und ohne die Subventionen nicht zu gewährleisten sei. Die mangelnde Rentabilität der dreimal wöchentlich verkehrenden Züge soll der Hauptgrund für den Stopp der Förderung sein.

Kritik am französischen Partner gab es auch an anderer Stelle: Die Zugverbindungen waren im französischen Buchungsportal SNCF Connect kaum auffindbar und konnten für Reisende in Frankreich oft nur über komplizierte Umwege gebucht werden, was die Attraktivität und Sichtbarkeit der Nachtzüge zusätzlich beeinträchtigte.

Nightjet-Netz bleibt stabil

Trotz des Verlusts der Pariser Strecken betonen die ÖBB ihren anhaltenden Fokus auf den Nachtzugverkehr. Die Verbindung Wien – Brüssel bleibt auch 2026 weiterhin dreimal wöchentlich bestehen. Als größter Anbieter von Nachtzügen in Europa wird das Unternehmen auch weiterhin in die Modernisierung seiner Flotte investieren. Mit zukünftig 24 modernen Nightjets der neuen Generation werden mehr Kapazität und erhöhter Komfort auf den bestehenden wichtigen Verbindungen, wie beispielsweise von Wien nach Amsterdam oder von München nach Rom, angeboten.


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