Statt Piastri: Dieser Rennfahrer stand 2023 vor Wechsel zu McLaren in die Formel 1

Manuel Tonezzer, 10.10.2025 16:18

WOKING. Vor der Saison 2023 soll einem anderen Rennfahrer von McLaren ein Platz in der Formel 1 versprochen worden sein. Diesen erhielt aber Oscar Piastri – weswegen nun vor Gericht verhandelt wird.

Oscar Piastri führt aktuell die WM-Wertung an. Die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft hat McLaren bereits gewonnen. Foto: AP / picturedesk.com

Aktuell führt McLaren-Pilot Oscar Piastri die WM-Wertung in der Formel 1 klar an. Der Australier steht vor seinem ersten Weltmeistertitel in seinem dritten Jahr bei dem britischen Rennstall.

Wie nun aber aus einem Gerichtsstreit hervorgeht, hätte es ursprünglich ganz anders kommen können. So soll dem IndyCar-Piloten Alex Palou das freie Cockpit neben Lando Norris anstelle von Piastri versprochen worden sein. Wie der Spanier angibt, soll McLaren-Boss Zak Brown dem 28-Jährigen damals falsche Hoffnungen gemacht haben.

Palou als Ricciardo-Nachfolger eingeplant?

„Das einzig attraktive war der Weg in die Formel 1. Meine Ambition war es, in die größte Single-Seater-Rennserie der Welt zu kommen“, sagte Palou vor Gericht. „Ich war sehr aufgebracht, besorgt und wütend, dass McLaren einen anderen Rookie unter Vertrag genommen hatte“, so der 28-Jährige weiter.

Gemeint war der damalige Alpine-Ersatzfahrer Oscar Piastri, der das Cockpit 2023 überraschend erhielt, weil der bis Ende 2023 datierte Vertrag von Daniel Ricciardo aufgelöst wurde - was das Aus für Palous F1-Hoffnungen bedeutete.

McLaren fordert Schadensersatz

Hintergrund des nun laufenden Gerichtsverfahren ist, dass Palou mit McLaren allerdings schon einen Vertrag für die IndyCar-Saison 2024 unterschrieben hatte, seine Zusage aber später aufgrund der mangelnden Aussichten auf ein Formel-1-Cockpit zurückzog und bei Ganassi blieb – woraufhin der britische Rennstall 20,7 Millionen Dollar Schadensersatz vom Spanier und seinem Management forderte.

Palou argumentierte seinen Rückzug mit dem von McLaren nicht eingehaltenen Versprechens bezüglich eines Formel-1-Cockpits. Das Verfahren dauert noch an, Brown bestreitet die Vorwürfe. Laut Palou soll Teamchef Andreas Seidl die Entscheidung zugunsten von Piastri gefroffen haben.

Palou tritt seit 2020 in der US-amerikanischen Rennserie IndyCar an und hat diese vier Mal – zuletzt 2025 – gewonnen. Palou gilt als großes Motorsporttalent, fuhr auch schon in der Formel 3. Zuletzt brachte ihn ein Gerücht auch mit Red Bull Racing in Verbindung (Mehr Infos>>>).