Tragödie in Tirol: Deutscher (19) stirbt bei Lawinenunglück
EHRWALD. Drama in Tirol: Ein 19-jähriger Deutscher kam bei einem schweren Lawinenunglück ums Leben. Die Tragödie passierte im Bereich des Klettersteigs „Stopselzieher“ zwischen der Zugspitze und der Wiener Neustädter Hütte im Tiroler Gemeindegebiet Ehrwald.
Berichten zufolge kam der 19-jährige deutsche Alpinist ums Leben, nachdem ein Schneebrett oberhalb der Route abging und ihn mitriss.
Mitgerissen und verschüttet
Der junge Alpinist war auf dem Klettersteig unterwegs, als sich die Lawine löste. Das Schneebrett erfasste ihn und zog ihn über mehrere Hundert Meter durch steiles und felsiges Gelände. Der Mann war nicht am Stahlseil gesichert und wurde vollständig verschüttet. Ein Begleiter, der sich wenige Dutzend Meter oberhalb befand und ordnungsgemäß eingehängt war, blieb unverletzt und alarmierte die Einsatzkräfte.
Zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz
Die alarmierten Rettungsteams, darunter Bergrettungen aus Ehrwald, Lermoos und Grainau, eine Hundestaffel sowie zwei Hubschrauber, starteten sofort eine umfassende Suchaktion. Der Verschüttete konnte geortet und geborgen werden, doch für den jungen Deutschen kam jede Hilfe zu spät. Weitere Personen befanden sich nicht im Gefahrenbereich, die Suchaktion wurde gegen Mittag beendet.
Lawinengefahr wird häufig unterschätzt
Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte in Tirol verbreitet mäßige Lawinengefahr der Stufe 2. Der Lawinenwarndienst hatte dennoch auf Gefahrenstellen in sehr steilen Schattenhängen aufmerksam gemacht, da Schwachschichten im Altschnee weiterhin von Wintersportlern ausgelöst werden konnten. Die Bedingungen führten dazu, dass selbst vergleichsweise kleine Schneebretter fatale Folgen haben konnten. Besonders winterliche Begehungen von Klettersteigen wie dem Stopselzieher, die im Sommer leicht eingestuft werden, erfordern sorgfältige Einschätzung der Schneeverhältnisse und konsequente Sicherung.