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Erhöhtes Krebsrisiko: Hunderte Kinder in Europa durch Mutation gefährdet

Tips Logo Verena Beneder, LL.B., 10.12.2025 20:02

EUROPA. Ein Samenspender aus Dänemark lieferte über viele Jahre hinweg Sperma an Kliniken in mehreren europäischen Ländern. Nun wurde bekannt, dass der Mann ein Gen übertragen hat, wodurch eine Krebserkrankung wahrscheinlich wird.

Symbolbild: stock28studio/stock.adobe.com
Symbolbild: stock28studio/stock.adobe.com

Schätzungen zufolge wurden mindestens 197 Kinder durch diesen Spender gezeugt, darunter auch einige, die bereits verstorben sind.

Die gefährliche TP53-Mutation

Die Ursache liegt in einer seltenen Mutation des TP53-Gens. Dieses Gen schützt normalerweise Zellen vor bösartigen Veränderungen. Kinder, die durch betroffene Spermien gezeugt wurden, tragen die Mutation in allen Körperzellen, was das Krebsrisiko deutlich erhöht.

Mindestens 99 Kinder in Dänemark gezeugt

Zwischen 2006 und 2022 wurde das Sperma des Spenders an mindestens 67 Kliniken in 14 europäischen Ländern verkauft. Allein in Dänemark entstanden daraus 99 Kinder. Auch Belgien, Griechenland, Spanien, Deutschland und weitere Länder sind Berichten zufolge betroffen. Die exakte Anzahl der Kinder in allen Ländern lässt sich nur schätzen.

Spender durchlief mehrere Untersuchungen

Der Spender durchlief alle üblichen Gesundheits- und Gentests, die seltene Mutation jedoch nicht erkennen konnten. Erst Jahre später, nachdem bei mehreren Kindern Krebs diagnostiziert wurde, konnte die TP53-Mutation im Sperma nachgewiesen werden. Die Nutzung seines Spermas wurde im Oktober 2023 gestoppt.

Wenn der natürliche Weg nicht geht

Samenspenden ermöglichen es Paaren und Einzelpersonen, Kinder zu bekommen, wenn natürliche Empfängnis schwierig oder unmöglich ist. Strenge medizinische und genetische Tests sollen Risiken minimieren. Dennoch werfen Fälle seltener Mutationen und grenzüberschreitende Nutzung ethische und regulatorische Fragen auf, die für Diskussionen sorgen. Kritiker bemängeln fehlende europaweite Register und Obergrenzen für die Nutzung eines Spenders.  


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