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Geplante Betriebsansiedelung neben Wohngebiet erzürnt Ofteringer

David Ramaseder, 31.07.2019 08:10

OFTERING. In unmittelbarer Nähe der Haltestellensiedlung in Oftering erhitzt die geplante Ansiedelung eines Zulieferbetriebs für Werkzeugteile die Gemüter. 

Auf der Wiese direkt hinter dem Garten soll der umstrittene Betrieb entstehen. Foto: privat
  1 / 3   Auf der Wiese direkt hinter dem Garten soll der umstrittene Betrieb entstehen. Foto: privat

Seit dem Jahr 2000 ist das Gebiet nördlich der Bahntrasse und in direkter Nähe zur Wohnsiedlung „Haltestelle“ bereits als gemischtes Baugebiet gewidmet, was schon damals zu Protesten der anwohnenden Bevölkerung geführt hat. Nun soll ein metallverarbeitender Betrieb in nur sieben Metern Abstand zu den Wohngrundstücken entstehen.

Offiziell als Servicebetrieb tituliert, errichtet der Zulieferer von Werkzeugteilen – derzeit noch als Ein-Mann-Betrieb – eine Produktionshalle, die künftig bis zu zehn Mitarbeitern Platz bieten soll. Der in der Bauverhandlung zunächst vorgebrachte Passus mit der Einschränkung auf Kleinteile wurde zum Ärgernis der Bewohner der Siedlung in den Gutachten großteils wieder gestrichen.

„Offiziell ist die Fertigung von Spritz- und Druckgussformen und auch Lohnfertigung im Bereich Drehen und Fräsen vorgesehen“, so ein Anwohner. Es wird daher befürchtet, dass es in Zukunft bei Arbeitszeiten bis 22 Uhr mit der Ruhe im Wohngebiet bald vorbei sein wird.

Lärmmessung durchgeführt

Aufgrund massiver Proteste der direkt betroffenen Nachbarn bei der Bauverhandlung hat sich die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land entschlossen, eine Lärmmessung durchführen zu lassen. Die Ergebnisse liegen seit Ende der vergangenen Woche vor, wie der Bauamtsleiter von Oftering, Rudolf Reichardt, bestätigt: „Da das Gebiet sehr nahe an der Westbahnstrecke liegt und auch die Einflugschneise des Flughafens in Hörsching hier zu berücksichtigen ist, kam die Messung zu dem Ergebnis, dass es zu keiner wesentlichen Änderung zum bestehenden Lärmaufkommen kommen wird.“

Er betont aber im Zuge der aufgeheizten Stimmung auch, dass derzeit noch kein Bescheid vorliegt und Einsprüche im schwebenden Bauverfahren erst danach gemacht werden können. „Das Grundstück wurde privat verkauft, wir als Gemeinde haben nur geprüft, ob der geplante Betrieb in die Widmung passt“, so Reichardt weiter. Die Anwohner sind mit dieser Entscheidung jedoch nicht einverstanden.

Übergeordnete Instanz könnte entscheiden

„Sobald ein Bescheid vorliegt, gibt es auch Einspruchsmöglichkeiten für die Anwohner. Das könnte dann zum Landesverwaltungsgerichtshof gehen“, heißt es vom Bauamtsleiter, der auch anmerkt, dass die Einladung des Unternehmers, mit der Bevölkerung alles in Ruhe zu besprechen, nur von einer Anrainerin wahrgenommen wurde.

Die Bewohner fürchten nun eine generelle Ausweitung und Erschließung des „Gewerbegebietes Haltestelle Nord“, ein Begriff, der bisher noch nicht offiziell kommuniziert wurde, jedoch bei der betroffenen Bevölkerung der Haltestellensiedlung ein klarer Hinweis auf künftige Bauprojekte ist.


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