Mit Virtual Reality in Arbeitswelt eintauchen: Einzigartiges „Labour Lab“ wird im Museum Arbeitswelt Steyr eröffnet
STEYR. Der Lärm der Fabrikshalle, der Dunst in einem Arbeiterwirtshaus, die Enge der Arbeiterwohnung: Erstmals wird mittels Virtual Reality und interaktiven Elementen das Arbeitsleben von früher hautnah spürbar. Im Museum Arbeitswelt ist das „Labour Lab – Spielraum für gerechte Arbeit“ entstanden. Am 20. Mai wird Eröffnung gefeiert.
„Dieses Angebot ist einmalig zumindest im deutschsprachigen Raum“, freut sich Arbeiterkammer OÖ-Präsident Andreas Stangl, auf dessen Initiative das Großprojekt umgesetzt wurde. „Jugendliche haben oft zu wenig Orientierung, kein positives Bild von der Arbeitswelt. Das Angebot macht Mut, eine positive Zukunft aktiv mitzugestalten.“ So beschäftige sich das neue „Labour Lab“ nicht nur mit der Vergangenheit, sondern geht auf Fragen wie Mitbestimmung, Selbstwirksamkeit und soziale Gerechtigkeit ein. „Positiv die Zukunft zu gestalten ist unser Credo“, so Stangl.
Für die Entwicklung und Umsetzung des außergewöhnlichen Erlebnisraums, der Wissen mit Unterhaltung verbindet, konnten als Partner Ars Electronica Solutions sowie das Digital Studio SMESH gewonnen werden.
Begleitet von Fabrikskatze
„Das ist ein ganz neuer Zugang der Kulturvermittlung“, erläutert Stephan Rosinger, Künstlerischer Leiter Museum Arbeitswelt. „Auf 350 Quadratmetern ist der Ort als Gruppe erlebbar, zu spielen und zu lösen.“ Schon bei der Ankunft im Garderobenraum taucht man ein und lernt die Hauptprotagonistin „Mitzi, die zeitreisende Katze“, kennen. Die animierte Fabrikskatze führt charmant und mit Humor durch die Ausstellung. Sie stammt aus der Feder des bekannten Linzer Autors Thomas Arzt, gesprochen wird sie von Schauspielerin Maria Hofstätter.
Durch verschiedene Räume in die Zukunft
Vom Garderobenraum gehts in den Raum der Vergangenheit, wo in die Arbeits- und Lebenswelten des späten 19. Jahrhunderts und die Herausforderungen zur Hochphase der Industrialisierung eingetaucht wird. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden gezielt durch digitale Tools wie Virtual Reality und interaktive Ausstellungswände vermittelt. Verpackt in aufeinander aufbauende Levels und Rätselaufgaben erinnert das Konzept an einen „Escape Room“. Gelöst wird die Challenge nur, wenn alle zusammenarbeiten.
Mit dem Wissen aus der Vergangenheit kommt man schließlich in den Raum der Gegenwart und Zukunft – „ein heller, bunter, optimistischer Raum“, so Rosinger. Dort wartet zum Beispiel ein Entscheidungs-Simulator. Dieser zeigt unmittelbar, wie heutige Entscheidungen die Zukunft beeinflussen können.
AK OÖ übernimmt Kosten
Das neue Bildungsprojekt wurde von der AK OÖ finanziert (rund 900.000 Euro). Zielgruppe: Schulklassen und Jugendliche ab der siebten Schulstufe. Um möglichst vielen jungen Menschen dieses besondere Ausstellungserlebnis zu ermöglichen, übernimmt die AK OÖ auch sämtliche Kosten für Anreise, Eintritt und Vermittlung.
Nach Vereinbarung sind auch Gruppenanmeldungen von Erwachsenen möglich.
Eröffnung am 20. Mai
Das neue „Labour Lab“ wird am Dienstag, 20. Mai, 19 Uhr, feierlich eröffnet. Durch den Abend führt Musikerin und Slam Poetin Yasmo. Details und Anmeldung zur Eröffnung: museumarbeitswelt.at
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