Vier Straftaten werden täglich auf Bahnhöfen und Zügen in OÖ begangen
OÖ. In den vergangenen Jahren kam es auf Oberösterreichs Bahnhöfen und in Zügen zu etwa vier Straftaten täglich. Dazu zählt in erster Linie Diebstahl. Um diesen Taten entgegenzutreten, brauche es interdisziplinare Arbeitsprozesse, sagen die Landesräte Günther Steinkellner und Wolfgang Klinger.
“Zu rund vier Straftaten täglich kam es in den vergangenen Jahren auf Oberösterreichs Bahnhöfen und in den Zügen. Im Bundesländervergleich befindet sich Oberösterreich im traurigen Spitzenfeld. Die Zahlen bekunden, dass weitere Initiativen dringend notwendig sind, um die Sicherheit zu steigern“, halten Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner und Sicherheits-Landesrat Wolfgang Klinger (FPÖ) fest.
Von Diebstahl bis zu Körperverletzungen
Zwischen 2018 und dem ersten Halbjahr 2020 ereigneten sich mehr als 45.000 Straftaten auf österreichischen Bahnhöfen, Haltestellen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das geht aus einer Anfragenbeantwortung des Innenministeriums hervor. Wien, Niederösterreich und Oberösterreich haben die meisten Delikte zu verzeichnen. 2019 waren es insgesamt 1.886 Straftaten in Oberösterreich. 1.448 Anzeigen davon entfallen auf Diebstahl, gefolgt von 651 Sachbeschädigungen. 388 sind behördlich registrierte Körperverletzungen, 855 Handlungen stehen im Zusammenhang mit Suchtmitteln. Insgesamt wurden im Vorjahr 2.344 Tatverdächtige festgemacht.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde bereits ein Sicherheitsgipfel einberufen, bei dem Maßnahmen wie Investitionen in eine verbesserte Videoüberwachung und Beleuchtungen beschlossen und anschließend umgesetzt wurden. In Linz wurde die Polizeiinspektion in den Innenbereich des Linzer Hauptbahnhofs verlegt. Zukünftig sollen auch alle öffentlichen Verkehrsmittel in Linz videoüberwacht und die Kompetenzen des Ordnungsdienstes ausgeweitet werden.
Entsprechende Verhaltenskultur fördern
„Das Thema Sicherheit an Bahnhöfen, Bahnsteigen, Öffi-Haltestellen, in Zügen und Bussen ist omnipräsent. Dass die Statistiken trotz zahlreicher Maßnahmen rasant ansteigen, ist ein Beleg dafür, dass mit der jahrzehntelangen Willkommens-Kultur auch Förderungen in eine klare Werte- und Verhaltenskultur einhergehen müssen. Diese Herausforderungen werden nicht von heute auf morgen und nicht zur Gänze mit mehr Sicherheitspersonal zu lösen sein. Es benötigt interdisziplinäre Arbeitsprozesse, bei denen klare und einheitliche Lösungswege erarbeitet werden, welche die Wertekultur stärken und kriminelle Aktivitäten dezimieren“, betonen Klinger und Steinkellner. Von den Tatverdächtigen im Vorjahr hatten etwa 39,5 Prozent keine österreichische Staatsbürgerschaft.
Ein weiterer Vorschlag, wie die Sicherheit im öffentlichen Verkehr erhöht werden soll, ist eine gratis Nutzung für Uniformträger. „Uniformträger im öffentlichen Verkehr steigern durch ihre Autorität das subjektive Sicherheitsgefühl und beeinträchtigen somit automatisch potentielle Störaktionen. Beim Tragen von Uniform im öffentlichen Verkehr sollte das Verkehrsmittel gratis genutzt werden können“, meint Steinkellner. Eine Arbeitsgruppe prüft derzeit die Möglichkeiten, kostenfreie Fahrten im öffentlichen Verkehr für Uniformträger zu schaffen.
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