Landesspitäler und Landesküchen erhöhen Budget für regionale Lebensmittel
OÖ. Die Regionalkliniken der OÖ. Gesundheitsholding (OÖG) sowie die Landesküchen wollen den Anteil regionaler Lebensmittel erhöhen. Dazu wird das Budget für den Einkauf ab dem kommenden Jahr um zehn Prozent erhöht. Wie das im Detail aussieht, präsentierten Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger sowie OÖG-Geschäftsführer Karl Lehner am Montag, 20. September.
Die OÖG versorgt täglich 5.700 Patienten und Mitarbeiter mit Essen und Trinken. In diese Zahl sind die acht Regionalklinik-Standorte in Bad Ischl, Gmunden, Freistadt, Kirchdorf, Rohrbach, Schärding, Steyr und Vöcklabruck sowie das Kepler Universitätsklinikum in Linz eingerechnet. Bei der Erstellung des Speiseplans arbeiten insgesamt etwa 440 Mitarbeitende in den Klinikums-Küchen mit Diätologen zusammen, da viele Patienten im Krankenhaus nicht alles essen dürfen. Der Einkauf wird zentral organisiert, wobei es an jedem Standort Verantwortliche gibt. „Aktuell beschaffen wir bereits einen Großteil unserer Lebensmittel regional, also aus Österreich oder dem regionalen Umfeld der jeweiligen Einrichtung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Brot, Molkereiprodukten, Eiern, Fleisch, Frischfisch, Obst und Gemüse. Das spiegelt sich auch in der Zufriedenheit mit dem Essen wider. Die Patientenbefragung 2020 hat eine Note von 1,4 nach Schulnoten ergeben“, sagt OÖG-Geschäftsführer Karl Lehner. Zusätzlich zu den Schwerpunkten würden Aktionen wie Wildwochen oder Geflügelwochen gesetzt. Die Herkunft der Lebensmittel werde bereits kommuniziert, zum Beispiel mittels Tischaufstellern oder Postern.
670.000 Euro mehr für regionale Lebensmittel
Um zukünftig verstärkt einen Fokus auf regionale Lebensmittel zu setzen, wird das Budget für den Einkauf ab 2022 um zehn Prozent erhöht. Das entspricht einer Summe von 670.000 Euro pro Jahr für die Landeskrankenhäuser. Auf einen Tag berechnet sind es für vier Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Jause und Abendessen) fünf statt 4,51 Euro pro Person. „Gerade gesunde Lebensmittel aus der Region haben einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Patienten sowie der Mitarbeiter der Krankenhäuser als auch auf die Wertschöpfung unserer Bauern und die Umwelt. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Strategie des Landes Oberösterreich, Lebensmittel so weit als möglich aus der Region zu beziehen“, halten Haberlander und Hiegelsberger (beide ÖVP) fest.
Schwerpunkt in öffentlichen Küchen
Zu der angesprochenen Strategie zählen auch die Landesküchen, in denen etwa 8.000 Essen pro Werktag gekocht werden. In diesem Jahr wurde eine eigene Landeskoordinationsstelle für regionale Lebensmittel (LaKoSt) eingerichtet, die sich sowohl an die Küchen als auch die Lebensmittelproduzenten richtet. Das Ziel ist es, bis 2025 70 Prozent regionale Lebensmittel und 30 Prozent biologische zu haben. Weitere Großküchen sollen der Reihe nach eingebunden werden.
Laut Land hätten öffentliche Küchen eine Vorbildwirkung bei regionalem Lebensmitteleinkauf und würden einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung leisten. „Die Oberösterreicher sollen gesund und gut leben können, heute und bis ins hohe Alter. Dabei spielt die Ernährung eine ganz entscheidende Rolle“, ist Haberlander überzeugt.
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