Hitler-Rede und "Sieg Heil"-Rufe als Durchsage im Zug: Zwei Personen angezeigt
Ö. „Gerade wurde im Railjett 661 mehrmals 'Sieg Heil' Rufe durch das Lautsprechersystem ausgestrahlt“ twitterte der Abgeordnete zum Nationalrat David Stögmüller am 14. Mai. Ein Sprecher der ÖBB bestätigt auf Tips-Nachfrage diesen sowie zwei weitere Vorfälle in Zügen der ÖBB. Zwei Personen seien ausgeforscht und bei der Polizei angezeigt worden.
In drei Railjet-Zügen waren Kinderlieder, Ausschnitte aus einer Aufnahme einer Hitler-Rede, „Sieg-Heil“-Rufe sowie Versprecher von Chris Lohner, die Stimme hinter den ÖBB-Durchsagen, zu hören. Die Verantwortlichen konnten durch Videoaufnahmen rasch ausgeforscht werden, sagt ein Sprecher der ÖBB zu Tips. Es handle sich dabei nicht um ÖBB-Personal, sondern um Fahrgäste.
Die zwei Männer dürften sich Zugang zu den Sprechstellen, die in jedem Waggon vorhanden sind, verschafft haben. Dazu ist ein Schlüssel notwendig, der europaweit standardisiert ist und den jeder Bahnmitarbeiter besitzt. Die Personen könnten einen solchen Schlüssel gefunden oder gestohlen haben und dann über das Smartphone die Kinderlieder und Hitler-Reden abgespielt und über die Sprechstellen verbreitet haben. Um einen Streich oder ein Kavaliersdelikt handelt es sich dabei jedenfalls nicht: die Vorfälle sind in mehrfacher Hinsicht strafrechtlich relevant. „Sieg Heil“-Rufe und Hitler-Reden sind klar nationalsozialistische Inhalte, deren Verbreitung unter das Verbotsgesetzt fallen.
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