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Vor allem Unwetter forderten: Einsatzreiches Jahr 2023 für die Wasserrettung in Oberösterreich

Tips Logo Karin Seyringer, 01.02.2024 17:55

OÖ. Knapp 41.000 Stunden haben die Mitglieder der Wasserrettung in Oberösterreich im Jahr 2023 ehrenamtlich in ihrer Freizeit geleistet. Dazu kommen rund 20.000 Stunden, die außerhalb von Einsätzen, Fortbildungen und Veranstaltungen zusätzlich erbracht wurden. Insgesamt 34 Personen wurden gerettet, meist Wassersportler, die bei Sturm und Unwetter sicher zurück ans Ufer gebracht wurden. Vier Personen waren dabei in höchster Lebensgefahr.

  1 / 5   Obwohl das Jahr 2023 gleich mit einer Personensuche nach einem tödlichen Tauchunfall im Attersee herausfordernd begann, waren im Vergleich zum Vorjahr weniger Tauch-Einsätze zu verzeichnen. (Foto: Österreichische Wasserrettung LV OÖ)

Die Oö. Wasserrettung ist nicht nur bei drohender Lebensgefahr zur Stelle, sondern arbeitet auch präventiv. In zahlreichen der 23 Ortsstellen werden Schwimm- und Rettungsschwimmkurse angeboten. 2023 nutzten 939 Kinder die Schwimmkurse und 216 Personen schlossen einen Rettungsschwimmkurs erfolgreich ab.

Stolz auf Wasserrettungsnachwuchs

Auch zahlreiche interne Fortbildungskurse wurden durchführen. 20 neue Fließwasserretter, fünf Raftführer, 15 neue Schiffsführer, drei Nautikinstruktoren, 16 Schwimmlehrer und zwei Rettungsschwimmlehrer haben ihre jeweiligen Kurse absolviert und bringen ihre neu erlernten Fähigkeiten ein.

Besonders stolz ist die Oö. Wasserrettung auf seinen Nachwuchs: In zahlreichen Jugendgruppen bringen nicht nur die Kinder und Jugendlichen hervorragende Leistungen, sondern auch die Jugendbetreuer. Fast 2.300 Stunden waren sie im Einsatz, um den Nachwuchs zu regelmäßigem Training zu motivieren. Zahlreiche spezielle Übungseinsätze und Veranstaltungen, wie die Teilnahme an Gewässer- und Uferreinigungsaktionen oder gemeinsame Erlebniswochenenden mit dem Kooperationspartner Wasserrettungsdienst Südböhmen bilden dabei zusätzliche Angebote und Anreize.

„Einfach göttlich“ war dieses Jahr auch das Jugendlager am Attersee, bei dem 35 Jugendliche eine Woche im Jugend- und Ausbildungszentrum verbringen, dieses Jahr unter dem Lagermotto: „Griechische Halbgötter“.

2023 herausfordernd für Bootsmannschaften

Bei den zu leistenden Einsätzen war das Jahr 2023 vor allem für die Bootsmannschaften an den großen Salzkammergutseen teils sehr herausfordernd. Zahlreiche Stürme brachten viel Arbeit, nicht nur bei den sogenannten „Sturmfahrten“ während Unwetter, um Wassersportler rechtzeitig zu warnen und manche zurückzubringen. Gerade auch nach Unwettern mussten viele losgerissene, gestrandete und gesunkene Boote geborgen werden.

2023 wurden 59 Wasserfahrzeuge und 38 andere Sachgüter geborgen, einige davon konnten erste abgeschleppt werden, nachdem sie von Taucherkräften mittels Hebeballon an die Wasseroberfläche gebracht wurden. Besonders im August wurden mehrere Unwetter in kurzen Abständen zur Herausforderung. Denn das freiwillige Engagement der Wasserrettungs-Mitglieder bedeutet, ihre Freizeit dafür herzugeben.

Einsatzzahlen gesunken

Trotz der Unwetter waren die Einsatzzahlen im Vergleich zu den Vorjahren geringer. Ein Auszug:

  • Im Bereich Wildwasser war es ein größerer, ortstellenübergreifender Sucheinsatz nach einem vermissten Mädchen, das wohlauf gefunden wurde, zu verzeichnen.
  • Obwohl das Jahr gleich im Jänner mit einer Personensuche nach einem tödlichen Tauchunfall im Attersee herausfordernd für die Tauchkräfte begann, waren im Vergleich zum Vorjahr weniger Tauch-Einsätze zu verzeichnen.
  • Alarmierungen nach untergegangenen Personen im Ausee, Pleschingersee, Holzöstersee und Irrsee konnten rasch abgeschlossen werden.
  • Dafür gestaltete sich die Suche nach einer Person im Wolfgangsee schwierig. Trotz intensiver Bemühungen der Wasserrettung Salzburg und mit Unterstützung der Spezialtauchkräfte der Oö. Wasserrettung dauerte es mehrere Wochen, bis der Vermisste gefunden und aus einer Tiefe von 60 Metern geborgen werden konnte.

Freiwilligenarbeit attraktivieren

Die Oö. Wasserrettung arbeitet auch im oö. Freiwilligenrat mit, wo Einsatzorganisationen und der Zivilschutzverband gemeinsam Zukunftsstrategien erarbeiten, um die Freiwilligenarbeit auch weiterhin für möglichst viele Menschen attraktiv gestalten zu können. Um noch besser über die Aufgaben und Leistung der Wasserrettung zu informieren, wurde auch die Homepage neu gestaltet, zu finden unter www.ooe.owr.at

Schon seit 1957 setzt sich die Wasserrettung mit viel Engagement für die Mitmenschen ein. 2023 mussten leider zwei prägende Mitglieder für immer verabschiedet werden: Ortsstellenleiter Franz Fiausch (Seewalchen) und Ehrenlandesleiter und Ehrenringträger Walter Kobzik.


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