Polizei kann bei Bewerbungsrekord aus „Besten der Besten“ wählen
OÖ/LINZ. Das Innenministerium hat 2023 eine Personaloffensive bei der Polizei gestartet und die Aufnahmekriterien für die Ausbildung gelockert. Die Zahl der Bewerbungen für die Grundausbildung hat sich seitdem stark gesteigert, viele scheitern aber. Tips hat bei der Landespolizeidirektion OÖ in Linz nachgefragt.
Wie viele Bereiche ist auch die Polizei vom demografischen Wandel betroffen, zahlreiche Pensionierungen stehen an. Um für Nachschub im Polizeidienst zu sorgen, hat das Innenministerium im Jahr 2023 eine Personaloffensive gestartet, die Voraussetzungen gelockert und die Ausbildung attraktiviert. So sind etwa sichtbare Tattoos kein grundsätzliches Ausschlusskriterium mehr, ein fehlender B-Führerschein kann im Rahmen der Grundausbildung (mit Kostenrückerstattung) nachgeholt werden. Bei Bedarf wird das Klimaticket finanziert. Zudem muss etwa der nötige Sporttest erst in der Ausbildung absolviert werden. Auch wurde das Gehalt in der Grundausbildung erhöht.
Bewerbungen österreichweit verdoppelt, viele scheitern
Durch die Offensive hat sich die Zahl der Bewerbungen und Aufnahmen österreichweit im Jahr 2024 verdoppelt, vermeldet das Innenministerium. Über 12.000 Personen haben sich beworben, „absoluter Bewerbungsrekord“.
Von diesen Bewerbern haben aber lediglich 2.600 den Eintritt in die Polizeischule geschafft. Dennoch laut Ministerium auch Rekord bei den Aufnahmezahlen.
In OÖ haben sich 2024 laut Landespolizeidirektion 1.377 Personen für die Ausbildung beworben, aufgenommen wurden 324 (teils noch Bewerber aus 2023, umgekehrt wurden Bewerber des Jahres 2024 erst 2025 aufgenommen).
Woran Bewerber scheitern
Was sind die häufigsten Gründe, warum sich Bewerber nicht für die Ausbildung qualifizieren bzw. die Aufnahme nicht schaffen? Laut Landespolizeidirektion OÖ ist der häufigste Ausschlussgrund die negative schriftliche Eignungsprüfung, zudem scheitern Bewerber aufgrund von ärztlicher Nichteignung oder negativem Aufnahmegespräch. Ausfälle gibt es auch wegen „auffälligem Vorleben“, wie es heißt.
Pilsl: „Zahl der Polizisten in OÖ hoch wie nie“
Landespolizeidirektor Andreas Pilsl zeigt sich trotz der hohen Ausfallquote sehr zufrieden: „Die Zahl der Polizisten in Oberösterreich war noch nie so hoch wie jetzt. Demnach bin ich mit der Personalsituation sehr zufrieden. Auch die hohe Anzahl an Bewerbern freut mich, weil wir dadurch sicherstellen können, dass wir nur die Besten der Besten auswählen. Trotz der angespannten Budgetsituation sind auch für das heurige Jahr wieder 224 Aufnahmen in Oberösterreich geplant.“
Im April nächste Ausschreibung
Aktuell befinden sich in Oberösterreich 491 Personen in der Grundausbildung. Zuletzt konnten sich Interessierte im Jänner 2025 dafür bewerben. 255 potenzielle Polizeischüler haben das getan. Wie viele es schaffen, steht noch nicht fest, die Testungen laufen bis April. Start der Grundausbildung ist dann im Juni.
Die nächste Ausschreibung in OÖ findet im April statt.
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